Naturfoto Steiermark


Verschiedene interessante oder seltene Arten


Ilex aquifolium

Europäische Stechpalme

Februar 2021 / Leechwald



Beschreibung:

Meist 1 bis 5 Meter hoher Strauch, manchmal auch Baum bis 10 m hoch; immergrüne Laubblätter lederartig, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits etwas heller, im Umriss eiförmig bis länglich lanzettlich, durchschnittlich 3 bis 8 cm lang und 3 bis 4 cm breit, am Rande meist wellig und stachelspitzig gezähnt; Frucht eine korallenrote Steinfrucht.

Lebensraum:

Als Unterholz in Wäldern, besonders in Buchenwäldern, seltener in Buchen-Tannen-Wäldern und anderen Mischwäldern; an Waldrändern, in Hecken; auf verschiedenen Bodenarten, bevorzugt nährstoffreichen und kalkarmen Lehmböden
bis etwa 1800 m Seehöhe

Andere Bezeichnungen:

Hülse, Stechlaub, Schradlbaum, Waxlaub

Raupen-Futterpflanze:

Blausieb (Zeuzera pyrina)
Die immergrüne Pflanze ist im Winter Überwinterungsstätte für Zitronenfalter.

Rote Liste

-

Vorkommen

Leechwald



Prunus spinosa

Schlehe

April 2017 / Voitsberg / 450m



Beschreibung:

Sommergrüner, dornenreicher Strauch (manchmal auch kleiner, mehrstämmiger Baum), meist 1,5 bis 3 m hoch, selten werden Höhen bis zu 6 m erreicht.
Blüht im März und April vor dem Laub-Austrieb, die weißen Blüten sind eine wichtige Nektarquelle für Bienen und Schmetterlinge

Vorkommen:

Meist an sonnigen Standorten, an Weg- und Waldrändern, felsigen Hängen oder in Gebüschen, auf kalkhaltigen, oft auch steinigen Böden.
Verbreitet als Heckenpflanze, häufig in Gesellschaft von Wacholder, Liguster, Berberitze, Haselnuss, Wildrosen und Weißdornarten; bis in Höhenlagen von etwa 1600 m.

Andere Bezeichnungen:

Schlehdorn, Schlehendorn, Heckendorn, Schwarzdorn oder Deutsche Akazie

Pflanzengesellschaften:

Schlehen-Liguster-Gebüsch (Pruno-Ligustretum), Weißdorn-Schlehen-Gebüsch (Crataego-Prunetum spinosae), Schlehen-Brombeer-Gebüsch (Pruno-Rubetum), Kreuzdorn-Schlehen-Gebüsch (Rhamno-Prunetea spinosae)

Raupen-Futterpflanze:

Segelfalter (Iphiclides podalirius)
Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae)
Akazien-Zipfelfalter (Satyrium acaciae)
Kleiner Schlehen-Zipfelfalter (Satyrium acaciae)
Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni)
Kreuzdorn-Zipfelfalter (Satyrium spini)
Gebüsch-Wintereule (Conistra ligula)
Schlehen-Rindeneule (Lithophane ornitopus)
Mondfleck (Phalera bucephala)
Hecken-Wollafter (Eriogaster catax)

Übersicht bei Floraweb

Rote Liste

Nicht gefährdet

Vorkommen

Harterberg, Haneggkogel, Rein, Schifffall

Karte Standorte


Oktober 2017 / Harterberg / 1050m



August 2018 / Harterberg / 1050m



April 2019 / Harterberg / 1050m



April 2019 / Rein / 500m



Oktober 2020 / Weg zum Schifffall / 830m





November 2020 / Haneggkogel / 1050m


Ononis spinosa / austriaca

Dornige Hauhechel / Österreichische Dorn-Hauhechel

September 2020 / Voitsberg / 450m



Beschreibung:

10 bis 60 cm hoher winterkahler Halbstrauch mit liegenden bis aufsteigenden, am Grund holzigen, dornigen Stängeln; je ein bis drei Schmetterlingsblüten, die an Kurztrieben sitzen, dadurch mäßig dichte Blütentrauben; Blüten rosarot bis hellviolett. Blütezeit April bis September

Lebensraum:

Auf trockenen Weiden, Wegböschungen, brachliegenden Wiesen und Dämmen; bevorzugt warme, mäßig trockene oder wechseltrockene, meist kalkhaltige Böden. Magerkeitsanzeiger!
bis etwa 1500 m Seehöhe

Andere Bezeichnungen:

Eindorn, Ochsenbrech, Stallkraut, Einhagel, Eselskraut, Frauenstreit, Hasenblume, Heudorn, Schafhechel

Raupen-Futterpflanze:

Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) Hauhechel-Glasflügler (Bembecia albanensis)
Braune Tageule (Euclidia glyphica)


Rote Liste

-

Vorkommen

Pleschkogel


Österreichische Hauhechel (Ononis austriaca), Juli 2018 / Pleschkogel / 980m



Erica carnea

Schneeheide

März 2019 /Sattelberg/ 700m



Beschreibung:

Niedrige, niederliegende und reich verzweigter Zwergstrauch, Wuchshöhe bis 30 Zentimeter; immergrüne, nadelförmige Laubblätter. Blütenstände vielblütig, traubig; nickende, meist rosafarbene bis rötliche Blüten, 5 bis 7 mm lang und schmal-glockig; aus der Blütenkrone ragen die dunklen Staubblätter heraus. Blütezeit Jänner bis April

Lebensraum:

Anspruchslos was die Bodenbeschaffenheit angeht, verbreitet auf Kalk aber auch auf Silikat und Serpentin; Standorte mit zu starker Sommertrockenheit werden nicht besiedelt;
in Bergkiefernbeständen, Lärchen- und Kiefernwäldern (im namengebenden Schneeheidekiefernwald, Erico-Pinetum), Zwergstrauchheiden, Blaugras-Horstseggenrasen und Latschengebüschen bis in Höhenlagen von 2700 Meter.

Andere Bezeichnungen:

Winterheide oder Frühlingsheidekraut

Rote Liste

Regional gefährdet (Kat. -r)

Vorkommen

Gulsen, Winter- Sommergraben und Augraben, Patschasattel, Sattelberg, Gösserwände, Raabklamm (Steinberg, Schwarzgraben bei Garrach)



Februar 2020 / Patschasattel /1040m



März 2019 /Sattelberg/ 700m



März 2018 /Harl/ 1230m



Potentilla micrantha

Kleinblütiges Fingerkraut

März 2019 /Plankenwarth/ 600m



Beschreibung:

Wuchshöhe 5 bis 10 cm; die Blätter sind ähnlich denen von Erdbeeren, handförmig geteilt mit gezähnten Blatträndern, alle vegetativen Pflanzenteile sind dicht fein behaart.
die fünf Kelchblätter sind innen purpurrot und wechseln mit den fünf Nebenkelchblättern.
Blütezeit von März bis Mai

Vorkommen:

Auf kalkhaltigen, humusreichen Lehmböden in Gegenden mit sommerwarmem Klima, bevorzugt im Halbschatten; in lichten Laubwäldern und wärmeliebenden Gebüschen.

Andere Bezeichnungen:

Rheinisches Fingerkraut

Rote Liste

Gefährdet (Kat. 3)

ZIMMERMANN, 1982:
Potentilla micrantha Ramond ex DC. (K 6) Im Rennfeldgebiet ein Begleiter wärmeliebender Eichen(misch)wälder, in der Hochlantschgruppe aber anscheinend nur sehr vereinzelt (von hier nur eine einzige Angabe in MELZER 1963:283: "unter der Roten Wand bei Mixnitz gegen die Tyrnauer Alpe zu"). P.micrantha gilt nach ELLENBERG 1979 als etwas calciphil (R-Wert 8), doch zeigen die Verhältnisse im mittleren Murtal, daß hier - ähnlich wie bei Cardamine trifolia oder anderen, unter Acinos alpinus genannten "Kalkweisern" - eher die Ansprüche an den Basengehalt (und das Mikroklima?) des Untergrundes entscheidend sein dürften. Das Vorkommen bei Straden über Basalt (Melzer in MAURER & MECENOVIC 1970) läßt sich mit dieser Annahme gut vereinen.


März 2019 /Plankenwarth/ 600m



Antennaria dioica

Gewöhnliches Katzenpfötchen

Mai 2018 /Pleschkogel/ 980m



Beschreibung:

Wuchshöhe 5 bis 20 cm; behaarte Blätter bilden eine Grundrosette, Blütenstände als dichte Gruppe am Stängelende.
zweihäusig getrenntgeschlechtig: weibliche Körbchen mit rosafarbenen bis purpurroten Hüllblättern, männliche mit weißlichen bis rosafarbenen. Blütezeit von Mai bis Juli

Vorkommen:

Auf Trockenrasen, bevorzugt auf kalkarmen Lehmböden, etwa auf Silikatmagerrasen, Heiden und in lichten Kiefernwäldern.

Andere Bezeichnungen:

Alpenkatzenpfötchen, Wolliges Katzenpfötchen, Himmelfahrtsblümchen

Raupen-Futterpflanze:

Distelfalter (Vanessa cardui)

Rote Liste

regional gefährdet (Kat. -r)


Juni 2019 /Koralm/ 1710m



Mai 2020 /Gschaidberg nahe Hochanger/ 1210m




Echium vulgare

Gewöhnlicher Natternkopf

Juni 2017 / Königgraben / 640m



Beschreibung:

Zwei- oder mehrjährige krautige Pflanze mit einer Höhe von 20 bis 90 Zentimetern. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober. Die Blüten vollziehen einen Farbwechsel von rot nach blau. Nur die rosa Blüten sind reich an Nektar und damit interessant für Insekten.

Vorkommen:

Auf trockenen bis halbtrockenen Ruderalstellen, auf steinigen Fluren und Wegen, an sandigen Plätzen und auf Silikattrockenrasen. Typisch für Pflanzengesellschaften der Felsband- und Felsgrusgesellschaften (Sedo-Scleranthetea) und eine Charakterart der Steinklee-Flur (Echio-Melilotetum).

Andere Bezeichnungen:

Eisenhart, Natterkraut, Ochsenzunge, Otterkopf, Saurüssel (Österreich), Schlangenhaupt, Steinzungenwurz

Rote Liste

nicht gefährdet

Raupen-Futterpflanze:

Distelfalter (Vanessa cardui)

Nektar-Pflanze:

Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
Segelfalter (Iphiclides podalirius)
Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
Distelfalter (Vanessa cardui)


Filipendula vulgaris

Kleines Mädesüß

Juni 2017 / Stallhofen / 450m



Beschreibung:

Sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze mit einer Höhe von 30 bis 80 Zentimetern. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli.

Vorkommen:

Auf Magerrasen, in Halbtrockenrasen, in Pfeifengraswiesen, in Kiefernwäldern und an Waldrändern vor auf kalkhaltigem, tonigem, wechseltrockenem Untergrund.
Pflanzengesellschaften: Halbtrockenrasen (Mesobromion), Pannonische Halbtrockenrasen (Cirsio-Brachypodion), Pfeifengras-Streuwiesen (Molinion), Eichen-Trockenwald (Potentillo-albae-Quercion-petraeae), Blutstorchschnabel-Gesellschaften (Geranion sanguinei).
In Österreich in allen Bundesländern zerstreut bis sehr selten. Ausgenommen ist das pannonische Gebiet, dort noch häufig.

Andere Bezeichnungen:

Knolliges Mädesüß, Knollen-Geißbart, Wiesenkönigin, Filipendelwurz

Raupen-Futterpflanze:

Saumfleck-Perlmuttfalter (Brenthis hecate)
Gelbfleck-Waldschatteneule (Euplexia lucipara)

Rote Liste

Gefährdet; regional noch stärker gefährdet (Kat. 3r!)


Juniperus communis

Gemeiner Wacholder

September 2017 /Haneggkogel / 1070m



Beschreibung:

Immergrünes, aufrechtes bis kriechendes Nadelgehölz, meist 2 bis 5 m hoch, selten werden Höhen bis zu 10 m erreicht.
Die Wacholderfrucht reift erst im 2. oder 3. Jahr nach der Befruchtung, auf einem Strauch sind daher alle Fruchtreifestadien zu finden.

Vorkommen:

Meist auf mageren, sandigen und relativ trockenen Böden, manchmal auch auf wechselfeuchten Standorten und nassen Hochmoorstandorten. Auf sonnigen Magerweiden, an Felsen und in lichten Wäldern, auf Heiden, auf Fels- und Sandfluren sowie in lichten Eichen- und Föhrenwäldern. Die Bestände sind meist durch Weidenutzung entstanden, da der Wacholder vom Vieh - auch von Schafen - nicht verbissen wird.

Andere Bezeichnungen:

Machandel, Kranewitt

Raupen-Futterpflanze:

Nadelholz-Rindenspanner (Peribatodes secundaria)
Kiefernspanner (Bupalus piniaria)

Rote Liste

Nicht gefährdet

Juni 2017 / Burgstaller Höhe / 1150m


Jänner 2018 / Schöckl / 1300m



Berberis vulgaris

Gewöhnliche Berberitze

Mai 2017 / Voitsberg / 450m



Beschreibung:

Bis zu 3 m hoher sommergrüner Strauch mit Dornen. Blüten hellgelb, in hängenden Trauben. Beeren rot, länglich.
Als Zwischenwirt des Getreideschwarzrost wurde sie in Europa stellenweise nahezu ausgerottet.
Mit Ausnahme der Beeren ist die ganze Pflanze giftig, besonders die Wurzel. Die Beeren sind vitaminreich und schmecken säuerlich.

Vorkommen:

Bevorzugt kalkhaltige, trockene bis mäßig feuchte Standorte, wie Waldränder, Gebüsche, lichte Auen. Verbandscharakterart wärmeliebender Berberitzengebüsche (Berberidion vulgaris).

Andere Bezeichnungen:

Beisselbeere, Berbersbeere, Erbsal, Gelbaum, Sauerdorn, Surach, Weindling, Weinschadling

Raupen-Futterpflanze:

Eichenspinner (Lasiocampa quercus)
Johanniskrauteule (Actinotia polyodon)
Rötliche Herbsteule (Agrochola helvola)
Berberitzeneule (Auchmis detersa)
Heidemoor-Kräutereule (Protolampra sobrina)
Berberitzenspanner (Rheumaptera cervinalis)
Berberitzen-Blattspanner (Pareulype berberata)
Laubholzhain-Großspanner (Hypomecis punctinalis)
Berberitzen-Blütenspanner (Eupithecia exiguata)
Schlehen-Schmuckspanner (Crocallis tusciaria)
Brauner Breitflügelspanner (Agriopis bajaria)

Rote Liste

Nicht gefährdet


Mai 2018 / Hohenauer Ochsenhalt / 1100m



August 2017 / Erhardhöhe / 980m



Digitalis lutea

Gelber Fingerhut

Juni 2016 / Rein, Ulrichsberg / 600m

Beschreibung:


Mehrjährige, etwa 30 – 80 cm hohe Pflanze, die bevorzugt kalkhaltige Böden im Umfeld von Misch- und Laubwäldern besiedelt.
Der Gelbe Fingerhut blüht zwischen Juni und August und kann unter Umständen mit dem Großblütigen Fingerhut verwechselt werden, die Blüten des letzteren sind aber größer und breiter (2 bis 4 Zentimeter). Beide Arten weisen zwischen 20 und 40 Blüten in einer einseitswendigen Traube auf.
Alle Pflanzenteile, besonders aber die Blätter, sind giftig.

Vorkommen:

Bevorzugt kalkhaltige, trockene bis mäßig feuchte Standorte, wie Waldränder, Gebüsche, lichte Auen. Verbandscharakterart wärmeliebender Berberitzengebüsche (Berberidion vulgaris).
Die Pflanze ist Kennart des Epilobio-Digitalietum purpureae aus dem Verband der Weidenröschen-Waldlichtungsfluren (Epilobion angustifolii).

Andere Bezeichnungen:

Meerstachelkraut, Gelbes Waldglöckel, Spitzig Wundkraut, Buntbart

Rote Liste

Potentiell gefährdet






Digitalis purpurea

Roter Fingerhut

Beschreibung:

Zweijährige, etwa 50 – 150 cm hohe Pflanze, die bodensaure Waldschläge im montanen Lagen besiedelt.
Der Rote Fingerhut blüht zwischen Juni und August; die Bestäubung erfolgt durch Hummeln, auch Selbstbestäubung ist möglich.
Alle Pflanzenteile, besonders aber die Blätter, sind hochgiftig.

Vorkommen:

Bevorzugt kalkhaltige, trockene bis mäßig feuchte Standorte, wie Waldränder, Gebüsche, lichte Auen. Verbandscharakterart wärmeliebender Berberitzengebüsche (Berberidion vulgaris).
Zerstreut aber gesellig auf Kahlschlägen, an Waldwegen und auf Lichtungen. Bevorzugt auf frischen, kalkarmen, sauren, humusreichen Boden an sonnigen bis halbschattigen Standorten.
Die Pflanze ist Kennart der Digitali luteae-Atropetum (Gesellschaft des Kleinen Fingerhutes): Spezialgesellschaft warm-humider Standortslagen basenreicher, meist steiniger Böden.

Andere Bezeichnungen:

Fingerhut, Fingerkraut, Fuchskraut, Schwulstkraut, Unserer-lieben-Frauen-Handschuh, Waldglöckchen, Waldschelle

Rote Liste

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August 2018 / nahe Almsattel / 1170m

Juli 2016 / Teufelstein / 1460m

Juli 2016 / Blasenkogel / 1240m

Weiße Form, Juli 2016 / Teufelstein / 1360m