Polyommatini (Bläulinge)
Maculinea nausithous
Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling
Lebensraum:
Frische bis wechselfeuchte Wiesen, Streuwiesen sowie Hochstaudensäume entlang von Fließgewässern; an Grabenrändern, in Quellgebieten und Mooren. Entscheidend ist das Vorkommen des Großen Wiesenknopfs, ein Mahdrhythmus, der die Raupenentwicklung ermöglicht, sowie eine ausreichende Dichte der Wirtsameise.
Flugzeit: Eine Generation von Mitte Mai bis Mitte August.
Nahrungspflanzen: Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
Rote Liste:Ö und ST: Stark gefährdet (Kat. 2).
HABELER:
An ähnlichen Stellen wie M. teleius, lokal, meist etwas seltener.
1 Generation, erscheint ungefähr 1 Woche später wie M. teleius, von 8. 7. bis 14. 8. Nach HK 1914: Schöckelgebiet
Polyommatus dorylas
Wundklee-Bläuling
Lebensraum:
Magerrasen, Halbtrockenrasen und magere Wiesen in kalkreichen Gebieten, sowie Wacholderheiden.
Flugzeit: Ein bis zwei Generationen von Mai bis Juni und von Ende Juli bis August.
Nahrungspflanzen: Wundklee (Anthyllis vulneraria)
Rote Liste:Ö und ST: Gefährdet (Kat. 3).
HABELER:
Bevorzugt trockene Wiesen und Berghänge, daher ziemlich lokal. Meist einzeln, am Novystein und auf einigen Trockenwiesen im Pailgraben häufiger. Nicht an Kalkboden gebunden. 2 Generationen, die zeitlich anscheinend ineinander übergehen, von 18. 5. bis 12. 9.
Lysandra coridon
Silbergrüner Bläuling
Lebensraum:
Magerrasen und an andere sonnigen und temperaturbegünstigte Bereiche, z.B. Böschungen, Wegränder, Bahndämme; auch auf Almen, meist auf kalkhaltigen Böden. Gerne auch auf Kiesboden saugend.
Flugzeit: Eine Generation von Juli bis September
Nahrungspflanzen: Meist auf Hufeisenklee (Hippocrepis comosa), seltener an Bunter Kronwicke (Securigera varia) und Bärenschote (Astragalus glycyphyllos)
Rote Liste:Ö: Als ungefährdet angesehen (Kat. +) ; ST: Gefährdet (Kat. 3).
HABELER:
Bevorzugt sonnige, locker bestandene Buschvegetation, sterile Wiesenränder auf trockenwarmen Kalkböden sowie aufgelassene Kalksteinbrüche. Stellenweise ziemlich häufig, 1 Generation von 7. 7. bis 22. 8.; Fehlt im Hügelland und im Murfeld.
August 2021 / Teichalm / 1130m
August 2021 / Seewiesen / 950m
August 2022 / Sackwiesensee / 1400m
Glaucopsyche alexis
Alexis-Bläuling
Lebensraum:
Naturnahe Hänge, Böschungen, Magerrasen, Weinbergsbrachen, Gebüsche, Hecken und Waldränder
Flugzeit: In ein bis wwei Generationen von Mai bis Juni und von Juli bis September
Nahrungspflanzen: Färber-Ginster (Genista tinctoria), Gelber Steinklee (Melilotus officinalis), Weißer Steinklee (Melilotus alba), Luzerne (Medicago sativa), Sichel-Schneckenklee (Medicago falcata), Tragant (Astragalus spec.), Gewöhnlich-Buntkronwicke (Securigera varia), Futter-Esparsette (Onobrychis viccifolia), Vogel-Wicke (Vicia cracca)
Rote Liste:Ö: Gefährdet (Kat. 3) ; ST: Stark gefährdet (Kat. 2).
HABELER:
Einzeln auf trockenen Waldlichtungen, verwachsenen Berghängen, in Buschzonen. Normalerweise 1 Generation von 9. 5. bis 18. 6. Ob die im Juli gefundenen Falter einer 2. Generation angehören, ist noch nicht geklärt. FW 1955 gibt eine solche für den Süden des mitteleuropäischen Gebietes an.
Juni 2022 / Mühlbachgraben, Rein / 460 m
Juni 2022 / Pleschkogel / 1000m
Polyommatus semiargus
Rotklee-Bläuling
Lebensraum:
Gras- und blütenreiche Stellen mit Klee, z.B. extensiv genutzte mesophile Wiesen, Gebüsche, Hecken und Waldränder; in Höhen von bis zu 2200 Metern
Flugzeit: Zwei Generationen von Mai bis Juni und von Juli bis September
Nahrungspflanzen: Rotklee, Hornklee (Lotus corniculatus), Weiß-Klee (Trifolium repens), Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis), Vogel-Wicke (Vicia cracca), Luzerne (Medicago sativa), Saat-Esparsette und Hufeisenklee
Rote Liste:Nicht gefährdet
HABELER:
Im gesamten Gebiet mit Ausnahme geschlossener Wälder verbreitet und häufig, auf Mähwiesen E Mai bis M Juni der häufigste Bläuling, 2 Generationen, häufig von 13. 5. bis A 7. und einzeln ab M 7. Nun treten aber im Oktober fallweise nochmals frische C. semiargus auf. Ob diese einer verzögerten 2. oder in günstigen Jahren einer schwachen 3. Generation angehören, ist noch nicht geklärt.
Juni 2021 / Pack / 930 m
Mai 2022 / Rein / 500 m
Mai 2022 / Krautwasch / 1240 m
Aricia agestis
Kleiner Sonnenröschen-Bläuling
Lebensraum:
An sonnigen Waldrändern, auf Kalkmager- und Sandtrockenrasen, trockenen Lichtungen, in Kies- und Sandgruben
Flugzeit: Zwei Generationen von Mai bis Juni und von Juli bis September
Nahrungspflanzen: Gelbes Sonnenröschen (Helianthemum nummularium), Kleiner Storchschnabel (Geranium pusillum), Reiherschnabel (Erodium cicutarium) und andere Geranium-Arten
Rote Liste:Gering gefärdet
HABELER:
Vorwiegend auf sonnigen Trockenwiesen und aufgelockert bewachsenen Berghängen in südexponierten Lagen. Meist einzeln, 2 Generationen.
Juni 2020 / Pleschkogel / 930m
Juli 2023 / Krautwasch / 1130m
Mai 2023 / Harterberg / 1130m
Plebejus argus
Argus-Bläuling, Geißklee-Bläuling
Die Art kann mit weiteren Silberfleck-Bläulingen verwechselt werden!
Lebensraum:
Auf Trocken- und Halbtrockenrasen, mageren Schlagfluren, Böschungen und Wegrändern, in Hochmooren und Steinbrüchen
Flugzeit: Zwei Generationen von Mai bis Juni und von Juli bis September
Nahrungspflanzen: Hornklee (Lotus), Stechginster (Ulex), Geißklee (Cytisus), Ginster (Genista), Blasensträucher (Colutea), Tragant (Astragalus), Hauhecheln (Ononis), Schneckenklee (Medicago), Hufeisenklee (Hippocrepis), Kronwicken (Coronilla), Sonnenröschen (Helianthemum), Besenheide (Calluna vulgaris) und Heidekräuter (Erica).
Rote Liste:Ö und ST: Gefährdet (Kat. 3).
HABELER:
An sonnigen Stellen verbreitet und fallweise häufig. Es erscheint bemerkenswert, daß in alten Sammlungen bedeutend mehr Lycaeides idas L. und L. argyrognomon stecken wie P. argus L. Das ist sicher ein Hinweis auf die ehemals größere Häufigkeit jener Arten, die heute im UG zu den ausgesprochenen Seltenheiten gehören, sowie auf die zunehmende Häufigkeit von P. argus.
2 Generationen, von 18. 5. bis 9. 6. und 8. 7. bis 15. 9.
Mai 2020 / Kreuzberg, Leutschach
Juni 2021 / Pfaffenkogel
Cupido minimus
Zwerg-Bläuling
Lebensraum:
Der kleinste Tagfalter Mitteleuropas lebt auf Trockenrasen, auf felsigen Hängen und in magerem Grasland.
Flugzeit:Meist eine Generationen von April bis Juli, manchmal eine zweite von Ende Juli bis August
Nahrungspflanzen:Wundklee (Anthyllis vulneraria); lebt symbiotisch mit Ameisen der Arten Lasius niger, Lasius alienus, Formica rufibarbis, Plagiolepis vindobonensis, Myrmica rubra und Formica fusca.
Rote Liste:Nicht gefährdet
HABELER:
Nahezu im ganzen UG verbreitet, in offenen Buschgesellschaften, auf Berghängen, Waldrändern, trockenen Wiesen. C. minimus, Cyaniris semiargus und Polyommatus icarus (in der 3. Generation) sind im Grazer Gebiet die häufigsten Bläulinge. C. minimus bildet 2 Generationen aus: häufig von E 4. bis E 6. und einzeln im Juli, August, im Schöckelgebiet bis M 9.
Juli 2018 / Ulrichsbergweg / 520m
Juni 2021 / Pleschkogel
Juni 2021 / Pfaffenkogel
Phengaris rebeli
Kreuzenzian-Ameisenbläuling
Lebensraum:
Sehr standorttreue Art auf Kalkmagerrasen, Wacholderheiden und trockenwarmen Hängen.
Flugzeit:Eine Generationen von Juni bis Juli.
Nahrungspflanzen:Ausschließlich auf Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata); im letzten Raupenstadium wird die Aufnahme ins Nest und Fütterung durch spezielle Ameisen benötigt.
Rote Liste:Ö: Stark gefährdet, Erforschungsstand ungenügend (Kat. 2?) ; ST: Stark gefährdet (Kat. 2).
HABELER:
Im Grazer Bergland fliegt M. alcon in 1 Generation lokal auf trockenwarmen Bergwiesen, an einigen eng begrenzten Stellen recht häufig. Das, was FW 1955 unter M. rebeli xerophila BERGER versteht und MEIER 1963 für das obere Murtal angibt, ist genau unser M. alcon. Ein Vorkommen dieser Art auf nassen Wiesen bei Graz wird von KELLNER erwähnt, doch gibt es leider dafür keine Belegexemplare.
Juli 2018 / Pleschkogelweg / 890m
Gentiana cruciata mit Eiern von Phengaris rebeli / Juli 2018 / Pleschkogelweg / 930m
Juli 2020 / Pleschkogelweg
Juli 2022 / Krautwasch
Celastrina argiolus
Faulbaum-Bläuling
Lebensraum:
In lichten Wäldern, auf Waldrändern und Lichtungen, in Hecken, Mooren und Feuchtgebieten.
Flugzeit:Zwei Generationen von April bis September.
Nahrungspflanzen:Die Raupe ist polyphag, unter anderem an folgenden Pflanzen zu finden: Himbeeren (Rubus), Johannisbeeren (Ribes), Kreuzdorn (Rhamnus), Zwergginster (Chamaecytisus), Lupinen (Lupinus), Heidelbeeren (Vaccinium), Wicken (Vicia), Hartriegel (Cornus), Vogelknöteriche (Polygonum), Eichen (Quercus), Faulbaum (Frangula).
Rote Liste:Ö: Als ungefährdet angesehen (Kat. +) ; ST: Gefährdet (Kat. 3).
HABELER:
Vorwiegend in Buschgesellschaften. Fast immer einzeln in 2 Generationen,
von 13. 4. bis 11. 6. und 25. 6. bis 11. 9
Mantscha; Thal; Frauenkogel; Gösting; Pailgraben; Wenisbuch-Hauenstein; Novystein 750 m; Stiftingtal 480 m; Lineck;
Annengraben; Mariatrost; Äußere Ragnitz; Petersberge; Fernitz, Murberg; Wasserwerk Süd; Pirka bei Straßgang; Thalerhof
April 2021 / Pailgraben
Juli 2020 / Murauen
April 2020 / Königgraben
April 2019 / Mühlbachgraben
August 2018 / Burgstallerhöhe
Polyommatus daphnis
Zahnflügel-Bläuling
Lebensraum:
Auf (verbuschten) Magerrasen, Brachen, Waldsäumen, -lichtungen und -schlägen, in Steinbrüchen und lichten Trockenwäldern.
Flugzeit:Eine Generation von Juni bis August.
Nahrungspflanzen: Tragant- (Astragalus) und Esparsetten-Arten (Onobrychis), Bunte Kronwicke (Securigera varia). Die Raupe lebt in Symbiose mit Ameisen.
Rote Liste:Ö: Stark gefährdet; ST: Stark gefährdet (Kat. 2).
HABELER:
Im UG auf ähnlichen Stellen wie L. coridon, doch mehr lokal und seltener. M. daphnis ist grundsätzlich nicht an Kalkboden gebunden, wohl aber in der Grazer Gegend das von dieser Art bevorzugte trocken warme Gelände!
1 Generation von 27. 6. bis 15. 8.
Florianiberg; Steinbrüche des Plabutsch; Bründl; Gösting; Mantscha; Kesselfall; Rannach, Höchwirt; Andritz; Annengraben; Novystein; Wenisbuch-Lineck ...
Juli 2018 / Pleschkogel / 1010m
Juli 2018 / Pleschkogel / 980m
Juli 2018 / Pleschkogel / 1090m
Juli 2021 / Pleschkogel
Juli 2021 / Stiwollgraben
Lysandra bellargus
Himmelblauer Bläuling
Lebensraum:
Vor allem im Bergland auf sonnigen, mageren Wiesen und Trockenhängen, in Höhen bis 2000 Metern.
Flugzeit:Zwei Generationen von Mitte Mai bis Mitte September.
Nahrungspflanzen: Klee-Arten (Trifolium-spp.), vor allem Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) sowie Bunte Kronwicke Coronilla varia. Die Raupe lebt myrmekophil mit Ameisen.
Rote Liste:Ö: Gefährdet, Erforschungsstand ungenügend (Kat. 3?); ST: Gefährdet (Kat. 3).
HABELER:
Im Grazer Gebiet lokal und selten, im Gegensatz zur Häufigkeit im Gebiet der Roten Wand bei Mixnitz. Auf trockenem Boden, zwei Generationen.
St. Florian bei Straßgang; Andritz; Lineck; Oberweizbachgraben
August 2017 / Harl / 1090m
Mai 2021 / Buchkogel / 1180m
August 2021 / Schönegg
September 2021 / Hammersberg
September 2021 / Schifffall
Juni 2022 / Pleschkogel
Cupido argiades
Kurzschwänziger Bläuling
Lebensraum:
Recht anspruchslos - verbreitet auf Wiesen, in Gärten und Parks, an Weg- und Waldrändern und anderen Biotopen.
Flugzeit:Zwei bis drei Generationen von April bis September
Nahrungspflanzen: Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus), Bunte Kronwicke (Securigera varia), Luzerne (Medicago sativa), Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
Rote Liste:Ö und ST: Gefährdet (Kat. 3)
HABELER:
Im UG ziemlich verbreitet, aber meist nur einzeln zu finden. Mindestens 2 Generationen: 22.4. bis 18.6. und 3.7. bis 18.8., die Falter von E August bis M September könnten einer teilweisen 3. Generation angehören.
Plabutsch; Gösting; Platte; Lustbühel; Fernitz; Abtissendorf; Pailgraben; Stattegg, Weg zum WH Geierkogel 600 m; Andritz; Novystein; Hauenstein; Mariatrost; Ragnitztal; Lustbühel; Murauen zwischen Kalsdorf und Fernitz.
September 2016 / Rein, Ulrchsbergweg
Juli 2017 / Voitsberg / 450m
April 2017 / Voitsberg / 450m
August 2018 / Pleschkogel / 900m
Juli 2021 / Pleschkogel
April 2021 / Spielfeld