Fingerwurzen - Dactylorhiza


Dactylorhiza incarnata

Fleischrote Fingerwurz-Fingerwurz


Juni 2022 / Glashütten / 1200m



Beschreibung:

Pflanze 20 bis 50 cm hoch, Stängel hohl, leicht zusammendrückbar und im oberen Teil kantig; Blätter gekielt, steif aufstehend, ungefleckt, bis 20 cm lang; Tragblätter länger als die Blüten und leicht rötlich überlaufen; Blüten hellrosa bis kräftig purpur, seitliche Sepalen steil aufwärts gerichtet, Lippe länger als breit, deutlich mit Strichen und Punkten auf dem Lippenzentrum und einer feinen, aber scharfen Umrahmung.
Blütezeit: Mai bis Ende Juli.

Vorkommen:

In Quell-, Hang- und Durchflutungsmooren, auf Feucht- und Streuwiesen; vollsonnig auf kalkhaltigem, feuchtem bis nassem Untergrund
bis etwa 1600 m Seehöhe.

Begleitpflanzen:

Wollgräser, Schilf, Mehlprimel, verschiedene Enzianarten, Sibirische Schwertlilie, Sumpf-Läusekraut, Breitblättriges Knabenkraut, Zweiblättrige Waldhyazinthe, verschiedene Händelwurzarten und seltener Torf-Glanzkraut

HUDLER, 2007:

teilweise geschützt
Feuchtwiesen, Flachmoore.


Dactylorhiza sambucina

Holunder-Fingerwurz


Mai 2018 / Hohenauer Ochsenhalt / 1100m



Beschreibung:

10 bis 20 cm hohe Pflanze mit ungefleckten, meist schräg nach oben stehenden Blättern; typisch sind die nach Holunder duftenden Blüten in Variationen von hellgelb bis dunkelrot, Blütezeit Ende April bis Juni.

Vorkommen:

Auf mageren, extensiv bewirtschafteten Bergwiesen und Weiden, in lichten Wäldern (Lärchen), an Waldrändern und zwischen Gebüschen; bevorzugt auf kalkarmen Untergrund
An seinen Standorten in kalkarmen Mittelgebirgen, im Alpenvorland und in den Alpen oft in kleineren, lockeren Beständen vorkommend; bis etwa 1800 m Seehöhe

Begleitpflanzen:

Buche (auch unter den Bäumen), Eiche, Arnika, Katzenpfötchen, Vergißmeinnicht, Krokus,

Andere Bezeichnungen:

Holunder-Fingerwurz

Rote Liste

Gefährdet; regional noch stärker gefährdet

HUDLER, 2007:

teilweise geschützt
Magerrasen, Bergwiesen

HAYEK, 1956:

Auf Berg- und Voralpenwiesen, meist gesellig.
Auf dem Tastenberge bei Schladming; auf Vorbergen bei Admont; auf der Heimreitalpe bei Frein. Bei Judenburg, auf dem Pleschaits bis 1700 m ansteigend, bei St. Lambrecht; auf dem Mug(e)l, dem Hirschboden und Klatschachboden bei Leoben; bei Bruck; auf dem Semmering und Wechsel; am Abhang des Rennfeldes gegen die Breitenau; auf der Teichalpe am Lantsch und auf dem Schöckel. Auf dem Geierkogel und Pleschkogel bei Rein, dem Rannachberge bei Graz. Auf dem Masenberge gegen Hartberg. Bei Piber nächst Voitsberg, Deutschlandsberg, Eibiswald, auf dem Rosenkogel bei Stainz.


Mai 2022 / Gleinalm



Mai 2021 / Buchkogel / 1240m



Mai 2020 / Hochanger / 1250m


Mai 2018 / Hohenauer Ochsenhalt / 1100m





April 2019 /Kaiblberg / 770m





April 2019 /Harterberg / 1000m


Vorkommen & Belege in der STMK:

Sankt Margarethen, Rachau, Geieralm, 8855/2 ca. 1049 m (47°11'52,16"N, 14°55'50,48"E) (OCEPEK, 2005)
Remschnigg Wanderweg zw. Wh. Pronintsch und Oblak; ca. 650 m, Quadrant 9358/2 (46°39'14"N, 15°25'23"E) (RUSS, 2002)
Eibiswald, bei Pongratzen, 600-900 m, 9357/2 (46°39'30"N, 15°18'E ±1500 m) (BREGANT, 1982)
Plesch, Kogelleitengraben; 47.15° / 15.25° (PITTONI, 1982)
Hochtrötsch, Osthang unter dem Gipfel (RÖSSLER, 1981), (PHILIPPEK, 1975)
Harter Berg ober Frohnleiten (nw. Rechberg); 950–1036 m (RÖSSLER, 1981)
Trockenwiesen i. d. Nähe d. Heubergwirtes bei Mixnitz, ca. 780 m; 8658/3 (47°18'51,02"N, 15°23'55,64"E) (MAURER, 1954)
Wiese beim Scherer-Kreuz unweit Krautwasch (MARKTANNER, 1900)

Dactylorhiza fuchsii

Fuchs-Fingerwurz



Juni 2016 / Rein, Ulrichsberg / 650m


Beschreibung:

Schlanke, eher zierliche Pflanze, 20 - 80 cm hoch, Laubblätter schräg aufwärts gerichtet und stark gefleckt. Blütenstand vielblütig, Blüten weißlich bis rosa; Blütezeit von von Juni bis Juli.
Stellenweise häufige Orchidee, eine Verwechslung mit der ähnlichen Gefleckten Fingerwurz (Dactylorhiza maculata) wäre möglich, letztere soll aber in Österreich nicht vorkommen. Eine genaue Abgrenzung ist aber kaum möglich, es gibt zahlreiche Übergangsformen.

Vorkommen:

Die Fuchs´sche Fingerwurz (auch Fuchs’ Knabenkraut) besiedelt lichte Wälder, Bergwiesen, auf kalkreichen, eher frischen Böden. im Gebirge bis etwa 2000 m Höhe.
In Mitteleuropa kommt sie zerstreut vor, bildet aber gelegentlich noch größere Bestände.

Raupen-Futterpflanze:

Braunrote Wegericheule (Cerastis rubricosa)

Rote Liste

Regional gefährdet

HUDLER, 2007:

Dactylorhiza maculata s. lat. (inkl. D. fuchsii)
Auf frischen Wiesen und Weiden, vor allem auf Straßenböschungen und in Straßengräben; häufig, Verbreitungslücken im östlichen Vorland.
teilweise geschützt



Juni 2018 / Novystein / 1000m



Juni 2018 / Gschaidberg / 970m



Mai 2018 / Plabutsch / 520m



Mai 2018 / Pleschkogel / 960m



Juli 2017 / Pack, Knödelhüttenweg / 1290m





Juni 2017 / Rein, Ulrichsberg / 650m



Mai 2017 / Stallhofen / 450m


Dactylorhiza incarnata

Fleisch-Fingerwurz


Beschreibung:

20 bis 50 cm hohe Pflanze mit ungefleckten, steil nach oben stehenden Blättern; oberstes Laubblatt reicht in den Blütenstand; Blüten klein, fleischfarenb bis kräftig purpur mit feiner Schleifenzeichnung;
Blütezeit Ende Mai bis Ende Juni.

Vorkommen:

Auf Streuwiesen und in Nieder- und Quellmooren; meist vollsonnig auf feuchtem bis nassem kalkhaltigen Untergrund; bis etwa 1600 m Seehöhe

Begleitpflanzen:

Wollgras, Blutwurz, Trollblume, Mädesüß, Wiesenraute, Teufelskralle, Hohe Schlüsselblume, Mehlprimel und andere Orchideen, z.B. Breitblättrige Fingerwurz, Mückenhändelwurz, Klein-Hundswurz.

Andere Bezeichnungen:

Fleischfarbenes Knabenkraut, Steifblättrige Kuckucksblume

Rote Liste

Gefährdet; regional noch stärker gefährdet

HUDLER, 2007:

teilweise geschützt
Feuchtwiesen, Flachmoore.

HAYEK, 1956:

Auf nassen Wiesen, in Sümpfen, im Röhricht, zerstreut und meist gesellig.
In den Sümpfen des Ennstales bei Oeblarn, Stainach, Selztal, Admont und des Paltentales bei Trieben und Gaishorn. Bei Gratwein, [an den Waltendorfer Teichen,] am Fuchskogel des Geierkogels, [bei Tobelbad nächst] Graz. Bei Deutsch-Landsberg.

Belege:

8551/2. Moor am östlichen Rand von Oppenberg; ca. 1000 m (PITTONI, 1983)
Gratwein (Rein), Reiner Teiche (GRILL, 1963)


Dactylorhiza majalis

Breitblatt-Fingerwurz


Mai 2019 / Almsattel / 1190m



Beschreibung:

Kräftige, 15 bis 40 cm hohe Pflanze mit oberseits purpur gefleckten, breiten Blättern; Blüten rosarot bis zu dunkel purpurrot;
Blütezeit Anfang Mai bis Anfang Juli.

Vorkommen:

Auf mageren Feucht- und Nasswiesen, nicht kalkgebunden; auf Weiden, an Bachrändern und in Flachmooren.

Begleitpflanzen:

Wollgras, Blutwurz, Schilf, Trollblume, Mädesüß, Wiesenraute, Teufelskralle, Kuckuckslichtnelke, Hohe Schlüsselblume, Mehlprimel und andere Orchideen, z.B. Fleisch-Fingerwurz, Mückenhändelwurz, Klein-Hundswurz.

Andere Bezeichnungen:

Breitblättriges Knabenkraut, Breitblättrige Kuckucksblume

HUDLER, 2007:

teilweise geschützt
Nasswiesen, Quellsümpfe, Straßengräben.

HAYEK, 1956:

Auf feuchten Wiesen, Mooren, an Waldrändern, sehr häufig bis in die Krummholzstufe. Mit schneeweißen Blüten in Kaltwagl bei Mürzsteg.


Mai 2022 / Krautwasch / 1140m



Juni 2021 / Pack / 1100m



Juni 2021 / Pleschkogel / 1000m



Mai 2019 / Remschnigg / 760m


Vorkommen & Belege in der STMK:

Teichalm SE Hochlantsch; 1180-1300 m, Quadrant 8658/2 (47°21'00"N, 15°28'30) (FREIDINGER, 1987)
SE von Haslach, ober den Teichen, 46.73° / 15.38 (MÖSCHL, PITTONI, 1979)
Straßenböschung an der Auffahrtstraße nach Heiligengeist (S Leutschach) ober Schladminger-Kurve, 46.63° / 15.46° (MÖSCHL, PITTONI, 1972)
bei Stubenberg, 47.23° / 15.79° (PITTONI, 1971)
Waldschach bei St. Nikolai/Sausal, 46.83° / 15.46° (SCHIEFERMAIR, 1967)


Dactylorhiza viridis

Hohlzungen-Fingerwurz


Juni 2019 / Hubenhalt / 1200m



Beschreibung:

Unauffällige, 5 bis 25 cm hohe Pflanze, untere Laubblätter am Stengelgrund konzentriert; kleine, grünlichgelb bis grüne, manchmal rötlich überlaufene Blüten.
Blütezeit: Mai bis Ende August.

Vorkommen:

Auf Bergwiesen und Weiden, Magerrasen, Zwergstrauchheiden, in lichten Nadelwäldern; überwiegend auf bodensauren Böden über Kalk; bis etwa 2500 m Seehöhe.

Begleitpflanzen:

Arnika, Germer, Türkenbund, Feuerlilie, andere Orchideen, z.B. Kohlröschen, Mückenhändelwurz, Fuchs-Fingerwurz

Andere Bezeichnungen:

Grüne Hohlzunge

HUDLER, 2007:

teilweise geschützt
Magerrasen, Zwergstrauchheiden, lichte Wälder.

HAYEK, 1956:

Auf Wiesen, in Gebüschen, Wäldern, auf Alpenmatten, in den Voralpen häufig und bis in die hochalpine Stufe (2700 m) ansteigend.


Mai 2022 / Krautwasch / 1150m


Juni 2019 / Hubenhalt / 1200m

Vorkommen & Belege in der STMK:

Gleinalm (Krautwasch), Teichalm (Heulantsch), Hohenau (Ochsenhalt), Nechnitz (Hubenhalt)
Enzianhof - Pleschkogel, ca. 930 m, 47.08 / 15.12 (1975-07-20)
Umgebung von Stift Rein. SE-Hänge des Heiggerkogels, 47.35° / 15.25° (TEPPNER, 1966-05-15)