Orobanche reticulara subsp. pallidiflora
Bleiche Distel-Sommerwurz
Beschreibung:
Pflanze 30 bis 80 cm hoch; meist in Gruppen; Blütenkrone 15—23 mm lang, einfarbig weißlich oder gelblich, gegen den Rand oder bis über die Mitte zu intensiv violett und besonders an der Oberlippe mit dunkeln Drüsenhaaren reichlich besetzt, innen weißlich;
Oberlippe gekielt, zweilappig, mit breit abgerundeten abstehenden Lappen; Unterlippe dreilappig mit gleichen, abgerundeten, gezähnelten, mitunter drüsig gewimperten Lappen.
Vorkommen:
In in Distelbeständen und Ruderalgesellschaften, auf Waldschlägen
Blütezeit:
Juni bis August
Wirtspflanzen:
Kratzdistel (Cirsium) und Ringdistel (Carduus)
Andere Bezeichnungen:
Blassblütige Distel-Sommerwurz, Bleichblüten-Sommerwurz
Rote Liste
stark gefährdet (Kat. 2)
HAYEK:
Schmarotzt auf den Wurzeln von Cirsien (besonders C. oleraceum und Erisithales), Carduus-Arten (C. viridis, personatus, defloratus, acanthoides), Knautia- und Scabiosa-Arten. In den Kalkvoralpen bis in die Krummholzregion zerstreut. In der Kaiserau bei Admont; auf dem Kalbling, bei Johnsbach, auf dem Großen Pyrgas; im Grübelkar des Eisenerzer Reichenstein. Auf der Voralpe; bei Gußwerk nächst Mariazell; auf der Raxalpe. Bei Peggau. Ferner in den Niederen Tauern im Hühnerkar bei Wald.
Orobanche alba
Thymian-Sommerwurz, Quendel-Sommerwurz.
Beschreibung:
Pflanze bis 70 cm hoch; Krone 10-28mm lang, meist weißlich-hellgelb, violett geadert und oftmals an der Spitze rotviolett bis bräunlich überlaufen, Oberlippe mesit mit dunklen Drüsenhaaren besetzt, Narbe rot, mit kugeligen, breit verbundenen Lappen.
Blütezeit ab April - gehört damit zu den am frühesten blühenden Sommerwurzen.
Vorkommen:
Auf trockenen, kalkreichen Böden; in Gesellschaften der Klassen Sedo-Scleranthetea, Festuco-Brometea oder der Ordnung Seslerietalia albicantis. In Höhenlagen bis 1900 m.
Blütezeit:
April bis August
Wirtspflanzen:
Lippenblütler, meist Thymian (Thymus).
Andere Bezeichnungen:
Weiße Sommerwurz
Rote Liste
regional gefährdet
HAYEK:
Schmarotzt auf Thymus-Arten, Origanum vulgare, Satureia alpina, Satureia vulgaris. An buschigen, steinigen Stellen, grasigen Abhängen, auf Kalk bis in die Voralpen. Bei Mitterndorf, Schladming, Liezen, Admont, im Gesäuse, bei Landl, Mariazell, in der Fölz bei Aflenz; in der Andritz bei Graz.
Orobanche caryophyllacea
Nelken-Sommerwurz, Labkraut-Sommerwurz
Beschreibung:
Pflanze 20 bis 50 cm hoch, Stängel gelblich oder liladrüsig-flaumig, unten reichlich, oben lockerer beschuppt; Ähre reich- und meist lockerblütig; Krone hellbraun bis violett; die Narbe dunkelrotviolett bis violettbräunlich.
Mit einer Blütezeit ab Anfang Mai gehört sie zu den am frühesten blühenden Sommerwurzen.
Vorkommen:
Auf Wiesen, Halbtrockenrasen, an Wald- und Wegrändern, Trockengebüschen; bevorzugt auf kalkhaltigen und mäßig nährstoffreichen Böden. In Pflanzengesellschaften der Verbände Halbtrockenrasen (Mesobromion) oder Blutstorchschnabel-Säume (Geranion sanguinei); vorwiegend in Höhenlagen bis 1000 m.
Blütezeit:
Mai bis Juli
Wirtspflanzen:
Labkraut (Galium), z. B. Galium verum, Galium glaucum, Galium mollugo, seltener auch Asperula
Andere Bezeichnungen:
Gewöhnliche Sommerwurz
Rote Liste
regional gefährdet
HAYEK:
Schmarotzt auf Galien, besonders auf G. Mollugo, G. lucidum und G. verum. Sehr zerstreut. Am Fuß der Voralpe und Raxalpe, beide Standorte wohl schon außerhalb des Gebietes. Bei Graz, besonders auf dem Schloßberge.
Orobanche gracilis
Blutrote Sommerwurz
August 2017 / Erhardhöhe / 980m
Beschreibung:
Pflanze 10 bis 60 cm hoch, Stängel bräunlich, gelblich oder rötlich, ziemlich dicht drüsig-flaumig; Blüten mit gewürznelkenähnlichem Duft.
Krone 12—25 mm lang, außen dottergelb, innen dunkel-blutrot, gegen den Saum zu blutrot, Unterlippe dreilappig. Mittellappen größer als die seitlichen, alle gezähnt und oft drüsig gewimpert, Griffel drüsig behaart, purpurn, Narbenlappen kugelig, gelb
Vorkommen:
Auf Halbtrockenwiesen, Magerrasen, trockenen Säumen, in Hecken und Gebüschen.
Blütezeit:
Mai bis August (selten bis Oktober)
Wirtspflanzen:
Schmetterlingsblütler, besonders Klee (Trifolium), Backenklee (Dorycnium) Hornklee (Lotus) und Ginsterarten.
Andere Bezeichnungen:
Schlanke Sommerwurz, Zierliche Sommerwurz
Rote Liste
nicht gefährdet
HAYEK:
Auf Wiesen, an buschigen Stellen, häufig bis in die Voralpen. Schmarotzt auf Leguminosen, besonders auf Genista-Arten, Lotus corniculatus, Trifolium-Arten.
August 2018 /Kaiblberg / 760m
Orobanche lutea
Gelbe Sommerwurz
Beschreibung:
Pflanze bis 50 cm hoch, Stängel braun, mit an der Basis dicht, an der Spitze locker stehenden Schuppenblättern besetzt; Krone 20—30 mm lang, hellbraun, vorne rötlich-braun gefärbt, Oberlippe ausgerandet oder zweilappig, Außenseite der Blütenkrone nicht mit Drüsenhaaren besetzt.
Vorkommen:
Auf Halbtrockenwiesen, Magerrasen, in Klee- und Luzernenfeldern.
Blütezeit:
Mai bis Juli
Wirtspflanzen:
Schmetterlingsblütler, besonders Schneckenklee (Medicago), Steinklee (Melilotus) und Klee (Trifolium).
Andere Bezeichnungen:
Gemeine Sommerwurz
Rote Liste
nicht gefährdet
HAYEK:
Auf Wiesen, Kleeäckern, stellenweise häufig. Bei Murau, Einach, am Abhang des Lantech und in der Bärenschütz bei Mixnitz; häufig bei Graz, so am Geierkogel, bei Rein, Weinzödl, Gösting, auf dem Plabutsch und dem Schloßberge; bei Gleichenberg.
Schmarotzt auf Medicago- und Trifolium-Arten.
Lathraea squamaria
Gewöhnlich-Schuppenwurz
Beschreibung:
Fast chlorophyllfreie Schmarotzerpflanze, die oberirdisch einen etwa 10–30 cm hohen Spross bildet; Blüten blass-schmutzigrosa bis weißlich gefärbt und in einseitswendigen übergebogenen Trauben.
Vorkommen:
In feuchten, nährstoffreichen Edellaubwäldern, besonders Auwäldern, schmarotzt auf Wurzeln von Gehölzen
Blütezeit:
März bis April
Wirtspflanzen:
An Laubbäumen (Hasel, Erle)
Rote Liste
-
HAYEK:
Schmarotzt auf Laubhölzern, besonders auf Pappeln, Ulmen, Haselnüssen, Buchen usw. In Wäldern, Auen, Gärten, bis in die Voralpen. Bei Gössl am Grundelsee, Liezen, Admont, im Gesäuse, bei Mariazell, Mürzsteg, am Nasskamm. Bei Maria-Buch, ober Schloß Weyer und am Hölzelkogel bei Judenburg, bei Bruck, Peggau, ober der Teichalpe am Lantsch; bei Rein nächst Gratwein. Nicht selten um Graz, wie bei St. Gotthard, Gösting, Eggenberg, St. Johann und Paul, Kroisbach, Mariatrost, am Weg zum Rainerkogel, beim Andritzursprung. Bei Wildon, Stainz, im Sausalgebirge bei Leibnitz.
Pedicularis verticillata
Quirl-Läusekraut
Beschreibung:
Pflanze 5 bis 20 cm hoch; Stängel behaart, je drei bis vier Laubblätter in Quirlen am Stängel, purpur- bis rosafarbene, zweilippige Krone, Unterlippe dreigeteilt;
Vorkommen:
Auf alpinen Magerrasen, in Quellmooren und auf nassen Wiesen, von 1500 bis 2500 m Seehöhe
Blütezeit:
Juni bis August
Wirtspflanzen:
Halbschmarotzer vor allem an Blaugras (Sesleria caerulea)
Rote Liste
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HAYEK:
Auf Wiesen und Alpentriften von der höheren Voralpen- bis in
die Hochalpenregion (1400—2100 m). Häufig in der ganzen Kette der
nördlichen Kalkalpen, in den Karawanken und Sanntaler Alpen, ferner
auf dem Lantsch und Schöckel. In den Zentralalpen seltener. In den
Niederen Tauern auf dem Bauleiteck, Hohenwart, Hochhorn, Hochschwung,
ober der Schaunitzeralm bei Trieben und überall in den Seckauer Alpen
auf dem Zinken, Hochreichart, Ringkogel. Sehr häufig ferner in den
Murauer Alpen auf dem Königsstuhl, Rinsennock, Gregerlnock, Eisenhut,
im Gaiseckgraben, auf der Krebenze, sowie in den Seetaler Alpen. Selten
in tieferen Lagen, wie auf Talwiesen in Steinalpl (950 m) und im Logartale bei Sulzbach (850 m)!
Juli 2019 /Veitsch / 1840m
Pedicularis portenschlagii
Zweiblüten-Läusekraut
Juni 2020 /Polster / 1840m
Beschreibung:
Pflanze nur 2 bis 8 cm hoch; Kelch bewimpert und auf den Nerven flaumhaarig, sonst kahl, Krone 2-2,5 cm lang, scharlachrot, Kronröhre 1,5-2x so lang wie der Kelch, nur 1 Blühtrieb pro Laubblattrosette), Schnabel der Kronen-Oberlippe etwa 2 mm lang
Vorkommen:
Auf mäßig bodensauren Magerrasen und Gesteinsfluren; selten in den östlichen Zentralalpen und östlichen Nordalpen
Blütezeit:
Juni bis August
Wirtspflanzen:
Halbschmarotzer
Rote Liste
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HAYEK:
Auf Alpentriften in der Krummholz- und Hochalpenregion (1800 bis 2400 m) im östlichen Teile der nördlichen Kalk- und der Zentralalpen.
Auf dem Eisenerzer Reichenstein, Wildfeld, Reiting, Trenchtling, Hochschwab, der Raxalpe. Ferner auf dem Hochgolling!, Preber (Sanier, Vierhapper), in den Seckauer Alpen auf dem Zinken, Mitterplankogel, Marangerkogel, Hoch-Reichart, Ringkogel, Saukogel und in den Rottenmanner Tauern auf dem Hochschwung, Bösenstein und der Hochhaide.
Auch auf dem Zirbitzkogel (Peyer) und auf der Spitze des Hochlantsch (Fürstenwärther!, Palla).