Knabenkräuter - Orchis und Neotinea


Orchis mascula ssp. speciosa

Prächtiges Knabenkraut


Mai 2018 / Hohenauer Ochsenhalt / 1100m



Beschreibung:

15 bis 60 cm hoch, Blätter ungefleckt, Blüten rotviolett bis rosa, seitliche Sepalen waagecht abstehend und zugespitzt.
Blütezeit von Mai bis Juni.
Es gibt zwei Unterarten: Orchis mascula subsp. mascula (Gewöhnliches Stattliches Knabenkraut, Eigentliches Manns-Knabenkraut) und Orchis mascula subsp. speciosa (Pracht-Manns-Knabenkraut, Prächtiges Knabenkraut);
im Osten Österreichs kommt nur ssp. speciosa vor

Vorkommen:

Auf Magerrasen, Trockenrasen, in lichten Wäldern (gerne unter Bäumen, besonders Buchen, Hainbuchen und Eschen) und auf mäßig feuchten Bergwiesen, seltener auf Feuchtwiesen und in Auwäldern; im Gebirge auch auf sonnigen Südhängen sonst eher an West- und Nordhängen auch zwischen Buschwerk
auf kalkhaltigen bis kalkfreien Böden, bis in etwa 2000 m Höhe.

Begleitpflanzen:

Esche, Buche, Hainbuche, Ulme, Kiefer, Heckenrose, Schneeball, Schlehe, Weißdorn, Hasel, Wacholder, Türkenbund, Seidelbast, Frühlingsplatterbse; an anderen Orchideen Holunder-Knabenkraut, Blasses Knabenkraut und Waldvögelein.

Andere Bezeichnungen:

Pracht-Manns-Knabenkraut, Kuckucks-Knabenkraut

Pflanzen-Gesellschaften:

Mitteleuropäischer Halbtrockenrasen (Mesobromion), alpine Blaugrasrasen und -halden (Seslerion), Seggen-Buchenwald (Carici-Fagetum), Eichen-Hainbuchen-Wälder (Carpinion), in montanen Lagen auch Glatthaferwiesen (Arrhenathereten)

Rote Liste

regional gefährdet

HUDLER, 2007:

teilweise geschützt
Magerrasen, lichte Wälder



Juni 2021 / Hubenhalt



Mai 2020 / Hohenauer Ochsenhalt / 1100m




Mai 2018 / Hohenauer Ochsenhalt / 1100m


Belege:

Weißalm (8358/1); Wiese im Haugraben bei Feistritzwald (8461/3); am Gipfel des Osser (8659/3). (MAURER)
Teichalm/Frießenkogel: am Südwestabhang des Frießenkogels

Orchis pallens

Blasses Knabenkraut


Beschreibung:

15 bis 30 cm hoch, Blätter glänzend, in grundständiger Rosette; Blüten gelb, ohne Zeichnung
Blütezeit von Mitte April bis Juni.

Vorkommen:

In lichten (Buchen-)Mischwäldern, Auwäldern, auf Bergweiden, an Waldrändern und in buschreichem Gelände; kalk- und wärmeliebend - in niederen Lagen eher halbschattig

Begleitpflanzen:

Esche, Buche, Hainbuche, Ulme, Kiefer, Heckenrose, Schneeball, Schlehe, Weißdorn, Hasel, Wacholder, Schopfige Kreuzblume (Polygala comosa), Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), Echtes Labkraut (Galium verum), Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), Hopfenklee (Medicago lupulina), Türkenbund, Seidelbast, Frühlingsplatterbse; an anderen Orchideen Holunder-Knabenkraut, Manns-Knabenkraut, Grüne Hohlzunge und Waldvögelein.

Andere Bezeichnungen:

Bleich-Knabenkraut

Rote Liste

Gefährdet; regional noch stärker gefährdet

HUDLER, 2007:

vollkommen geschützt
In Laubmischwäldern und Magerrasen, kalkliebend; gehäuft in den Ennstaler Alpen, sonst nur einzelne Fundpunkte im Grazer Bergland, am Possruck und bei Kapfenberg; Stark gefährdet!

HAYEK (1956):

In Wäldern, auf Wiesen, an steinigen buschigen Stellen.
Bei Aussee; bei der Moseralm am Natterriegl und auf dem Dechantsattel auf der Buchau bei Admont; auf Voralpen wiesen der Raxalpe. In der Umgebung von Graz sehr zerstreut, wie auf dem Fuchskogel des Geierkogels, im westlichen Rannachgraben, auf dem Plabutsch; bei Wundschuh und Kaisdorf. Auf der Kleinen Koralpe; bei Saldenhofen, Mahrenberg, im Gamsgraben und sonst bei Marburg.

Belege:

Grazer Bergland: Umgebung von Frohnleiten und Graz (Rötheistein bzw. Rannachgraben, Rannachwiesen, Fuchskogel, Buch, Plabutsch, Quadrant 8658/3 bzw. 8858/1-3, 8958/1)
KOKOL, MÜLLER & WINKLER (1968): Röthelstein - Bergwiese beim Almwirt
KOKOL, MÜLLER & WINKLER (1966): Wiese am langen Weg oberhalb der Ortschaft Buch, Rannachwiesen bei Graz

Quadranten nach ZIMMERMANN, 1989 und GRIEBL, 2013:
9058/2 und 9058/4: Kalsdorf (Kaiserwald?)
8658/3 und 8658/4: Mixnitz - Mautstatt
8659/3 Plabutsch: am Osthang des Plabutsch in der Nähe des Ausflugsgasthofes „Hubertushöhe"
nordöstl. Wiesenhang bei Pössnitzberg westl. des Krebskogels [ca. 380 m, 9359/3 (46°38'31,96"N, 15°31'34,28"E ±600 m) MAURER [1988-06-01]