Cypripedium calceolus
Frauenschuh
Beschreibung:
15 bis 60 cm hohe imposante Pflanze mit durch Längsfalten versteiften, breit-elliptische, außen spitz zulaufenden Laubblättern;
der typische Frauenschuh wird aus den äußeren purpur- bis schokoladenbraunen Perigonblätter und der großen, kräftig gelben Lippe gebildet. Es handelt sich bei dieser Art um eine Kesselfallenblume.
Blütezeit Mai bis Juni, in höheren Lagen bis Ende Juli.
Vorkommen:
Auf Kalkboden; gerne in schattigen Laubwäldern (Buchenwäldern) oder an buschigen Berghängen, in Schluchten, im Uferbereich von Gebirgsbächen
und auf Kalkschotter nahe Gebirgsflüssen. In lichten Kiefernwäldern, Wacholder-Heiden, Eichen- und Hainbuchenbeständen, Auen, sowie in lockeren Fichtenwäldern;
bis in Höhenlagen von 2000 m.
Andere Bezeichnungen:
Gelb-Frauenschuh, Rotbrauner Frauenschuh, Marienfrauenschuh, Europäischer Frauenschuh
Rote Liste
Gefährdet; regional noch stärker gefährdet (Kat. 3r!)
HUDLER, 2007:
vollkommen geschütztFrische bis trockene Wälder und Lichtungen, kalkliebend;
in den Nordalpen zerstreut, in den Zentralalpen selten.
Belege:
Karlschütt
Trenchtling
Holzäpfeltal
Hohenauer Ochsenhalt
Grüner See [ca. 770-800 m, 8456/3 (47°32'30"N, 15°03'18"E) (PHILIPPEK, 1976-06-12]
Sperberwald b.
Übelbach [8757 (47°13'29''E, 15°14'18''E) MÜLLNER, 1900-06-05)
Laminggraben, Pfarrer Lacke, [ca. 880-900 m, 8456/3 (47°32'57"N, 15°02'08"E) (WAGNER, 1929-05-31)
Krumpen b. Vordernberg [8555 (47°29'37''N, 14°56'34''E) (WAGNER, 1929-06-12)
Limodorum abortivum
Violetter Dingel
Juni 2019 / Vujak (Kroatien) / 800m
Beschreibung:
Violett überlaufene Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 bis 70 cm; statt Laubblätter sind nur scheidige Schuppenblätter vorhanden; Blütenstand locker, wenigblütig (meist 5 bis 20 Blüten);
die großen violett-weißen, gespornten Blüten sind nur bei gutem Wetter weit geöffnet.
Blütezeit Ende Mai bis Mitte Juli.
Vorkommen:
Auf mäßig frischen, nur oberflächlich austrocknenden, mittel- bis tiefgründigen Kalk- und Lehmböden; an Hängen von lichten bis halbschattigen, warmen (Flaum-)Eichen-, Buchen- und Föhrenwäldern, selten auf Halbtrockenrasen, in Heckennähe oder fast in der Krautschicht versteckt; sehr wärmebedürftig.
Begleitpflanzen:
Flaumeiche, Mehlbeere, Perückenstrauch, Berberitze, Wolliger Schneeball, Zypressenwolfsmilch, Buchs-Kreuzblume, Schwarzwerdender Geißklee, Hügel-Klee, Blutrote Sommerwurz, Pestwurz-Sommerwurz, Schwärzende Platterbse, Österreich-Königskerze, Edel-Gamander, Taubenkropf-Leimkraut, Straußblütige Wucherblume, an Orchideen alle drei Arten von Waldvöglein.
Rote Liste
Stark gefährdet; regional noch stärker gefährdet (Kat. 2r!)
HUDLER, 2007:
vollkommen geschützt
In wärmebegünstigten Föhren- und Eichenwäldern; in Graz (Gösting, Admonter Kogel) und am Zigöllerkogel;
sehr selten.
Stark gefährdet!

Belege:
Zigöllerkogel, S(E)-Flanke; ca. 520 m (47°04'21"N, 15°04'45E) und Gipfelbereich; ca. 680 m, 8956/1 (47°04'23"N, 15°04'29"E) (ERNET, 1982-06-18) / "Zigöllerkogel, Gipfelbereich; ca. 680 m; Rotföhren-Buchenwald, in Rasen mit Sesleria varia u. Carex humilis. Kart, quadr. 8956/1. 18.6.1982. leg. D. ERNET" (GJO)
"Zigöllerkogel, S(E)-Flanke; ca. 520 m; lichter Rotföhrenwald, in Rasen mit Sesleria varia, Brachypodium pinnatum, Festuca rupicola u. Festuca pallens. Kartierungsquadr. 8956/1. 18.6.1982. leg. D. ERNET"
Südabhang unterhalb der
Ruine Gösting (KOKOL, 1974)
Südseite des
Foehrneggberges ("Fahrneck-Berg"): b. Übelbach ca. 650 m, ca. 580 m, 8757/3 (47°13'34"N, 15°14'05"E) MÜLLNER, 1904-06-25)
Am Sängerwege bei
Übelbach ca. 600 m, ca. 580 m, 8757/3 (47°13'34"N, 15°14'05"E) (MÜLLNER, 1900)
Gösting -
Frauenkogel, unter 561 m, 8958/1 (47°05'32"N, 15°22'14"E ±500 m) (HATLE, 1890-05-10)
Historische Funddaten (ERNET, 1988):
1) Umgebung von Graz (Admonter Kogel, Göstinger Berg, Kartierungsquadrant 8858/3:
- MALY (1838: 126): "Im Walde an der Ruine von Alt-Gösting (WUNDER)".
- MALY (1868: 52): "im Walde an der Ruine von Gösting (Wunder) und bei St. Gotthard nächst Graz".
- HAYEK (1956: 137): "bei Graz am Göstinger Berge am Wege vom Jungfernsprung zum Frauenkogel (FELLNER, WUNDER, HATLE, PROHASKA) und am Admonter Kogel bei St. Gotthard (MALY)".
- EGGLER (1941: 288): "in Graz am Wege bei der Ruine Gösting" .
- MELZER (1955: 119): "nächst der Ruine Gösting zu finden".
- KOKOL (1974: 7): "unter einem Gebüsch am Südabhang der Ruine Gösting".
2) Umgebung von Übelbach ("Fahrneck-Berg", Kartierungsquadrant 8757/3):
- HAYEK (1956: 137): "Bei Übelbach am Waldrande am Sängerweg (MARKTANNER)".
4) Umgebung von Köflach (Zigöllerkogel, Kartierungsquadrant 8956/1):
ERNET, KARL & STANGL (1987: 7): "an drei verschiedenen
Stellen des Zigöllerkogels bei Köflach".