+ Zirbenwälder, mehrere Karseen, reiche alpine und subalpine Flora
AUGUST 2018:
Waldheimhütte - Zirbitzkogel

Alpen- Prachtnelke (Dianthus superbus ssp. alpestris), 1820m

Sudeten-Schafgarbe (Achillea millefolium cf. ssp. sudetica), 1870m

Tauern-Eisenhut (Aconitum tauricum), 1930m

Blick Richtung Fuchskogel

Rätisch-Kranzenzian (Gentianella rhaetica), 2050m

Österreichische Alpen-Küchenschelle (Pulsatilla alpina ssp. alba), 2050m

Weißer Germer (Veratrum album), 2040m

Steirische Berg-Hauswurz (Sempervivum stiriacum), 2040m


Am Lavant-See (2050m)


Blick auf den Lavant-See (2050m)

Scheuchzers Glockenblume (Campanula scheuchzeri), 2050m

Zichorien-Habichtskraut (Hieracium intybaceum), 2050m

Zirbitzkogel, Gipfel (2396m)

Blick zum Gipfel und Zirbitzkogelhaus

Blick Richtung Obdach und Ameringkogel

Blick ins Murtal

Felsöfen in 1860m


Zirbenwald nahe Waldheimhütte (1760m)
Europaschutzgebiet Nr. 31, Naturschutzgebiet 01c (West- und Ostabhänge des Zirbitzkogels)
www.gis.steiermark.at

Größe: 2310 ha
mittlere Seehöhe: 2010 m
Naturschutzgebiet seit 1986, Europaschutzgebiet seit 2006
Gebietsbeschreibung LAND STEIERMARK:
Charakteristisch für das Gebiet sind die langgestreckten, offenen Rücken mit den zum Großteil flach abfallenden Hängen, deren Pflanzendecke von alpinen Rasen, vorwiegend Krummseggenrasen (Curvuleten), bestimmt wird. An trockeneren, windexponierten Flächen werden die Krummseggenrasen durch Spalierheiden mit der Gemsheide (Loiseleuria procumbens) und ihrer typischen Flechtenbegleitvegetation abgelöst. Die unteren Bereiche werden von subalpinen Fichtenwäldern, die den Höhenstufen folgend in aufgelockerte Fichten-Lärchenbestände mit verschiedenen Zwergsträuchern im Unterwuchs übergehen, bestanden. Die Ostabhänge bilden teilweise steiler abfallende Hänge mit typischen Geröllfluren.
Das Naturschutzgebiet liegt zum Großteil im Bereich der ausgedehnten Almflächen oberhalb der Waldgrenze. Die Beweidung ist eine Voraussetzung für das Auftreten des Mornellregenpfeifers, der kurzrasige Almflächen benötigt. Zur Brutzeit wird der Mornellregenpfeifer vom WWF bewacht. Neben dem Mornellregenpfeifer kommen noch Schneehühner und Steinadler vor, die letzteren suchen das Gebiet jedoch nur zur Nahrungssuche auf. Eine weitere Besonderheit ist der Weißpunktierte Mohrenfalter (Erebia claudina) und der Zirbitz-Alpen-Steinspanner, zwei endemische Schmetterlinge.
Für das Dreizählig-Labkraut (Galium trifidum), ebenso ein Überbleibsel aus der Eiszeit, ist der Zirbitzkogel neben dem Turracher Schwarzsee der einzige Fundort in Mitteleuropa.
Schierlingssilge (Conioselinum tataricum) - große Seltenheit!
Dreispaltiges Labkraut (Galium trifidum) - einziger Standort Österreichs
Zirbitz-Alpen-Steinspanner (Elophos zirbitzensis)
Kennvorkommen des Endemiten Erebia claudina.
WIKI:
Der Zirbitzkogel ist mit 2396 m die höchste Erhebung der Seetaler Alpen. Er liegt südlich des oberen Murtales in der Steiermark nahe der Grenze zu Kärnten. An seinem Südabhang entspringt die Lavant, ein linker Nebenfluss der Drau.
Aufgebaut ist der Zirbitzkogel aus kristallinem Gestein; Schiefer, Gneise und Granite herrschen vor. Trotz seiner vergleichsweise geringen Höhe weist er ausgeprägten Hochgebirgscharakter auf. Sein Relief wurde von eiszeitlichen Gletschern sowie späteren Hangbewegungen geformt. Im sehr quellenreichen Gebiet liegen einige Karseen, wie zum Beispiel die beiden Winterleitenseen.
Bis in die subalpine Zone reichen geschlossene Fichtenwälder, die von aufgelockerten Fichten-, Lärchen- und Zirbenbeständen abgelöst werden (Arven-Lärchenwald). Im Gipfelbereich überwiegt ein weitflächiger, von fast ebenen Plateaus durchsetzter Krummseggenrasen. Auf windexponierteren Stellen überwiegen Gemsheide und verschiedene Flechten. Bei Schmetterlingskundlern ist das Gebiet für einige sehr seltene Arten, darunter den Endemiten Elophos zirbitzensis bekannt.
Das Zirbitzkogelgebiet wurde in die Liste der Natura-2000-Regionen aufgenommen und ist seit Mai 2006 als Europaschutzgebiet ausgewiesen.
GRIEBL, 2015:
Tauern-Felsenblümchen (Draba pacheri)
Kärntner Felsenblümchen (Draba siliquosa)
Schierlingssilge (Conioselinum tataricum)
Portenschlag-Läusekraut (Pedicularis portenschlagii)
Kärnten-Klappertopf (Rhinanthus carinthiacus)
Schön-Klappertopf (Rhinanthus pulcher)
Rau-Steinbrech (Saxifraga aspera)
Wulfen-Steinbrech (Saxifraga retusa)
Brut-Stern-Steinbrech (Saxifraga stellaris subsp. prolifera)
Wulfens Mannsschild (Androsace wulfeniana)
Waldstein-Kratzdistel (Cirsium waldsteinii)
Steirische Berg-Hauswurz (Sempervivum stiriacum)
Sumpfenzian (Swertia perennis)
Rosenwurz (Rhodiola rosea)
FRANZ, 2000:
Gämsheide (Loiseleuria procumbens
Alpen-Glockenblume (Campanula alpina)
Zungenblatt-Teufelskralle (Phyteuma confusum)
Schweiz-Leuenzahn (Scorzoneroides helvetica, Leontodon helveticus)
Alpen-Habichtskraut (Hieracium alpinum)
Echter Speik (Valeriana celtica subsp. norica
Zwerg-Primel (Primula minima)
Zwerg-Seifenkraut (Saponaria pumila)
Krainer Greiskraut (Jacobaea incana subsp. carniolica)
KÖCKINGER, 1086:
Erhaltungs- und Rückzugsgebiet einer größeren Zahl von im Ostalpenraum, teilweise sogar im ganzen Alpenraum seltener und seltenster Pflanzen- und Tierarten.
Geologie:
Die Seetaler Alperr, ein Teil der Norischen Alpen, bestehen in ihrer Hauptmasse aus kristallinen Gesteinen. In erster Linie sind es Glimmerschiefer, in denen Bänder und Linsen von Pegmatit, Amphibolit und hellem Marmor eingelagert sind.
Flora:
Erstaunlich ist die Dominanz der Zirbe (Pinus cembra), die vielfach in fast reinen Beständen die oberste Waldstufe bildet. Ähnlich schöne Zirbenwälder finden sich in der gesamten Steiermark nur noch im Gebiet der Turrach. Mit den letzten Vorposten der Wälder beginnt das Reich der Zwergstrauchheiden. Der Zwerg-Wacholder (Junipertis sibirica) und die Rostrote Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) formen gemeinsam mit Heidelbeere, Preiselbeere und Rauschbeere dichte Bestände. Für durch Beweidung beeinflußte Stellen sind Borstgrasrasen und Calluna-Heiden charakteristisch. Auf wasserzügigen Hängen, in feuchten Schattlagen, in Lawinenzügen oder an Bachufern der subalpinen Stufe trifft man auf ein dichtes Grünerlengestrüpp, für dessen Unterwuchs artenreiche Hochstaudanfluren charakteristisch· sind.
- Norisches Felsenblümchen (Draba norica), Glazialrelikt, stark gefährdet; Linderseekar, Wildseekar
- Kärntner Felsenblümchen (Draba siliquosa), Eis-Felsenblümchen (Draba dubia)
- Schierlingssilge (Conioselinum tataricum) (stark gefährdet)
- Kärnten-Klappertopf (Rhinanthus carinthiacus) (sehr selten, gefährdet)
- Tauern-Weide (Salix mielichhoferi), (gefährdet)
- Alpen-Rittersporn (Delphinium elatum), an zwei Stellen im Truppenübungsplatz
Schwarzes Kohlröschen (Nigritella nigra)
Grüne Hohlzunge (Coeloglossum viride)
Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
Türkenbund (Lilium martagon)
Schnee-Enzian (Gentiana nivalis), G. germanica, G. verna, G. acaulis
Safrangelb-Löwenzahn (Leontodon croceus)
Starkbehaartes Habichtskraut (Hieracium valdepilosum)
Bunter Eisenhut (Aconitum variegatum ssp. judenbergense)
Schön-Klappertopf (Rhinanthus alpinus), Rh. carinthiacus x alpinus
Niedriges Alpen-Berufkraut (Erigeron alpinus)
Eigentliche Gewöhnlich-Alpenscharte (Saussurea alpina)
Alpen-Kälberkropf (Chaerophyllum villarsii), Behaarter Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum)
Gelbgrüner Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora), Kahler Frauenmantel (Alchemilla glabra), Fadenstängel-Frauenmantel (Alchemilla filicaulis)
Zwerg-Glockenblume (Campanula cochleariifolia)
Reseda-Schaumkraut (Cardamine resedifolia)
Felsen-Ehrenpreis (Veronica fruticans)
Felsen-Leimkraut (Atocion rupestre)
Rote Lichtnelke (Silene dioica)
Einköpfiges Ferkelkraut (Hypochaeris uniflora)
Braun-Klee (Trifolium badium)
Berg-Greiskraut (Senecio subalpinus)
Alpen-Löwenzahn (Taraxacum alpinum)
Schweiz-Löwenzahn (Leontodon helveticus), Steifhaarige Löwenzahn (Leontodon hispidus)
Ungleichblättrige Labkraut (Galium anisophyllon)
Quirlblättriges Läusekraut (Pedicularis verticillata)
Kleb-Kratzdistel (Cirsium erisithales)
Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina)
Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris)
Österreichkümmel (Pleurospermum austriacum)
Kletten-Ringdistel (Carduus personata)
Berg-Baldrian (Valeriana montana)
Alpen-Waldrebe (Clematis alpina)
VIRTUAL HERBARIA (https://herbarium.univie.ac.at/):
Tauern-Eisenhut Aconitum tauricum
Bunter Eisenhut Aconitum variegatum subsp. variegatum
Alpen-Schnittlauch Allium schoenoprasum var. alpinum
Zweiblütige Sandkraut Arenaria biflora
Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
Cirsium greimleri
Conioselinum tataricum
Dianthus superbus subsp. alpestris
Doronicum stiriacum
Epilobium alsinifolium
Erigeron alpinus subsp. alpinus
Eriophorum angustifolium
Euphrasia minima
Euphrasia officinalis L. subsp. rostkoviana
Galium sylvaticum
Galium trifidum
Galium verum
Gentiana clusii
Gentianella rhaetica
Geranium palustre
Geum montanum
Gnaphalium norvegicum
Gnaphalium supinum
Herniaria glabra
Hieracium alpinum