Naturfoto Steiermark


Sommersguter Moor und Moore in Wenigzell und St. Jakob

BIOTOP: Latschenhochmoor

Naturschutzgebiet, Natura 2000


Juli 2017

Hochmoor zwischen Ochsenkopf und Reingruberkogel


Natura 2000 Gebiet - Hinweistafel am Beginn des Wanderweges (1130m)


An einem nicht-markierten Weg - lichter Fichtenwald mit vielen Heidelbeer-Büschen (1160m)
Hier steht ein Hinweisschild und es gibt einen kurzen, verfallenen Holzplanken-Weg. Was vom Weg aus zu sehen ist, ist eher enttäuschend - moorige Waldwiese mit viel (Sumpf?)-Schachtelhalm und ein paar Sumpf-Kratzdisteln. (1180m)



Sommersguter Moor und Moore in Wenigzell und St. Jakob

Fläche: 3 ha / Seehöhe: 870 m / Geschützt seit: 1983

www.gis.steiermark.at

Gebietsbeschreibung LAND STEIERMARK:
Dieses Moorgebiet liegt auf einer weiten, beckenartigen Verebnung im Bereich der Ortschaft Wenigzell, im Zentrum des oststeirischen Berglandes, nicht unweit des Alpls.
Das inselartige Moorgebiet zeichnet sich durch nahezu vollkommene Naturbelassenheit aus. Der randliche Fichtenforst wird allerdings intensiv forstlich genutzt. Landschaftliche Eigenart und Abgeschlossenheit prägen dieses Moor in besonderer Weise.
Eine floristische Besonderheit ist das Vorkommen der Moor-Berg-Kiefer (Pinus rotundata) in diesem Gebiet. Das urwaldartige Aussehen dieses kleinflächigen Regenmoores sticht besonders hervor. Der Unterwuchs tritt aufgrund der starken Schattenbildung des hohen Totholzanteiles in den Hintergrund. Hauptsächlich finden sich Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus), Heidekraut (Calluna vulgaris) und Fichtenjungwuchs in der Krautschicht.
In der Moosschicht dominieren Torf - und Haarstermoosarten. An das Latschen-Hochmoor grenzt ein unregulierter Bachlauf mit interessanter Begleitvegetation.

Im Raum Wenigzell - St. Jakob im Walde existieren gleich drei Moorbiotope. Von Süd nach Nord sind dies

- das 11ha große Moor südöstlich des Ortes Wenigzell in rund 800 m Seehöhe in Zinzenhöf
- das 2-3ha große Sommersguter Moor am Weg zwischen Wenigzell und St. Jakob i.W. in 870m Seehöhe (NSG-b02)
- das ca. 11ha große Hochmoor am NO-Hang zwischen Ochsenkopf und dem Reingruberkogel in über 1100m Seehöhe.

BULFON, TIEFENBACH, 1993:
Das inselartige Moorgebiet zeichnet sich durch nahezu vollkommene Naturbelassenheit aus. Der randliche Fichtenforst wird allerdings intensiv forstlich genutzt. Landschaftliche Eigenart und Abgeschlossenheit prägen dieses Moor in besonderer Weise. Derartige Hochmoore stellen wertvolle Archive zur Erforschung der nacheiszeitlichen Vegetationsgeschichte dar. Nach STEINER kommt diesem Hochmoor nationale Bedeutung zu.
Eine floristische Besonderheit ist das Vorkommen der Moor-Berg-Kiefer (Pinus rotundata) in diesem Gebiet. Das urwald-artige Aussehen dieses kleinflächigen Regenmoores sticht be-sonders hervor. Der Unterwuchs tritt auf Grund der starken Schattenbildung des hohen Totholzanteils in den Hintergrund. Hauptsächlich finden sich Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus), Heidekraut (Calluna vulgaris) und Fichtenjungwuchs in der Krautschicht.

ZUKRIGL, 1970:
Das über 1,5 ha große Sommersguter Moor liegt am Weg Wenigzell - St. Jakob i.W. auf der ganz schwach muldigen Hochfläche in 870 m Seehöhe. Es weist in der Mitte eine auffällige Geländestufe auf, unterhalb deren sich ein Streifen mit Erosionserscheinungen und ein alter kleiner Entwässerungsgraben befinden. Vor allem die höhere, trockenere Stufe ist mit einem mehr oder weniger dichten Bestand von buschigen, 4 - 6 m hohen Spirken (Pinus rotundata) mit Heidelbeer- und Moosunterwuchs bestockt (Pino rotundatae-Sphagnetum) in Lücken wächst viel Calluna. Die tiefere Stufe ist deutlich feuchter und weist Latschen und Krüppelkiefern auf. Auf drei Seiten ist das Moor von einem teilweise anmoorigen Fichten-Kiefern-Wald mit Tanne umgeben, während es im N an landwirtschaftliche Gründe grenzt.
Das etwas größere Moor - samt der anmoorigen Umgebung umfaßt es eine Fläche von rund 11 ha - liegt inmitten des Wenigzeller Beckens südöstlich des Ortes in rund 800 m Seehöhe. Es ist weniger mächtig; bei 130 cm Tiefe wurde bereits der tonige Untergrund erreicht; und offenbar sehr ungleichmäßig gewachsen, jedoch in der jüngsten Zeit wesentlich stärker als das Moor Sommersgut, sodaß die dort nur schmale Kulturzone hier breit entwickelt erscheint. Beide Moore ergänzen einander also. Das Moor ist locker mit Latschen, die nur teilweise zu kleinen, bis 70jährigen Spirkenbäumchen aufwachsen, bestanden und wurde zuerst in den Zwanzigerjahren, dann um 1963 von zahlreichen Entwässerungsgräben durchzogen, jedoch mangels Vorflut ohne wesentlichen Erfolg. Typische Hochmoorpflanzen wie Eriophorum vaginatum, Vaccinium oxycoccus, Drosera rotundifolia sind noch reichlich vorhanden.