Siegendorfer Pußta und Heide

BIOTOP: Trocken- und Halbtrockenrasen, Feuchtwiesen, Sandtrockenrasen, Salzsumpfwiesen

SCHUTZ: Europaschutzgebiet Siegendorfer Pußta und Heide

APRIL 2024

Siegendorfer Pußta und Heide



Grüner Zipfelfalter (Callophrys rubi)


Kleines Knabenkraut (Anacamptis morio)


Mauerfuchs (Lasiommata megera)


Aurorafalter (Anthocharis cardamines)


Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum)



Segelfalter (Iphiclides podalirius)


Tintenfleck-Weißling (Leptidea sinapis)


Echte Kugelblume (Globularia bisnagarica)


Schwalbenschwanz (Papilio machaon)


Rote Schwarzwurzel (Scorzonera purpurea)


Kleiner Perlmuttfalter (Issoria lathonia)


Kronwicken-Dickkopffalter (Erynnis tages)


Österreichischer Lein (Linum austriacum)


Frühlings-Adonis (Adonis vernalis)



Zürgelbaum-Schnauzenfalter (Libythea celtis)



Siegendorfer Puszta und Heide
Die Hänge und Kuppen der Siegendorfer Pußta und Heide beherbergen verschiedene Typen von Trockenrasengesellschaften. Bei den Trocken- und Halbtrockenrasen gibt es einen Gradienten von sehr trockenen, offenen Sandrasen über Trockenrasen zu den tiefgründigeren Halbtrockenrasen. Die Sandtrockenrasen findet man kleinräumig westlich des Hohlweges und in einer nordexponierten Mulde. Sie weisen einen sehr offenen Charakter auf und sind auf eine gewisse Störungsdynamik (Wind, Vertritt) angewiesen, wenn ihr offener Charakter erhalten werden soll. Sie sind dem Lebensraumtyp 6260 *Pannonische Steppen auf Sand zuzuordnen.
Auf den Kuppen sowie den Südwest- und West-exponierten Hängen findet man sehr artenreiche pannonische Trockenrasen, die je nach Bodengründigkeit unterschied-liche Wuchsleistung aufweisen. Diese Bestände entsprechen dem Typ 6240 *Subpannonische Steppen-Trockenrasen. Auf den nordexponierten Hängen ist die Austrocknung durch Sonneneinstrahlung nicht so intensiv; es sind hier Halbtrockenrasen entstanden, die dem Lebensraumtyp 6210 *Naturnahe Kalktrockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) entsprechen.
Am Fuße der Hänge der Sandpussta sind in einer flachen, versalzten Bodenmulde artenreiche Salzsumpfwiesen ausgebildet. Diese umfassen bodenbedingte, natürliche oder halbnatürliche binnenländische Salzlebensräume des Typs 1530 *Pannonische Salzsteppen und Salzwiesen. Auf angrenzenden, weniger salzhaltigen Böden treten Pfeifengras-Streuwiesen auf. Ihre Entstehung verdanken sie einer extensiven Nutzung mit später Mahd und Verzicht auf Düngung. Es handelt sich um den FFH-Typ 6510 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae).
Entlang des Hohlweges der Sandpussta findet sich ein besonders schön ausgebildeter Wacholderbestand. Diese als 5130 Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen eingestufte Vegetation ist charakteristisch für extensiv beweidetes oder brach fallendes Magergrünland und Zwergstrauchheiden.
In der Sandpussta gibt es im ebenen, nördlichen Bereich zwischen Pfeifengraswiese und Ackerfläche rund um zwei kleine Weiher einen kleinen, sehr struktur- und totholzreichen Bruchweidenbestand des Typs 91E0 *Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae).
Im Bereich der Siegendorfer Heide sind einige von Eichen dominierte Bestände erhalten, die den pannonischen Eichen-Hainbuchenwäldern des FFH-Typs 91G0 *Pannonische Wälder mit Quercus petraea und Carpinus betulus zuzuordnen sind.
In den niederwüchsen Trockenrasen-Beständen der Sandpußta befindet sich eine Zieselkolonie (Spermophilus citellus).
(www.burgenland.at)

Die großteils nordseitig exponierten Hänge tragen pannonischen Halbtrockenrasen / Cirsio-Brachypodion. Kuppen und südwestseitig exponierte Flächen werden von pannonischen Rasensteppen / Festucion valesiacae eingenommen.
Die „Sulzbreiten“ im nördlichen Teil des Schutzgebietes sind eine ausgedehnte Senke mit Feuchtwiesen. Auf den am besten mit Wasser versorgten Bereichen ist eine Salzsumpfwiese / Juncion gerardii ausgebildet. Diese Fläche wird durch einen Bestand von niederwüchsigem Pfeifengras / Molinia caerulea dominiert, das von einigen wenigen typischen Salzpflanzen durchsetzt ist. Die Salzwiesen werden mit abnehmender Versalzung des Bodens von Pfeifengraswiesen / Molinion abgelöst. Die von Entwässerungsgräben durchzogenen und etwas erhöht gelegenen Bereiche der Salzwiese werden von einer artenreichen Vegetation eingenommen. Hier sind sowohl Pflanzen der Halbtrockenrasen wie der Salzsumpfwiesen zu finden. Im südöstlichen Bereich der Salzsumpfwiese befindet sich eine große Schilffläche. Innerhalb eines Bruchweidenbestandes liegt ein natürlicher Weiher, der von Großseggen umgeben ist.

Pflanzenarten
Einige Besonderheiten des Gebietes sind
Sand-Lotwurz / Onosma arenaria
Zwerg-Schwertlilie / Iris pumila
Gelb-Lauch / Allium flavum
Boden-Tragant / Astragalus exscapus
Flaum-Steinröserl / Daphne cneorum
Nur an ganz wenigen offenen Sandflächen gibt es noch die Sand-Strohblume / Helichrysum arenarium
und den Sand-Wegerich / Plantago arenaria.
Besonders auf den nordseits gelegenen Hängen ergeben
Frühlings-Adonis / Adonis vernalis
Klein-Hundswurz / Anacamptis morio
Waldsteppen-Windröschen / Anemone sylvestris
Goldschopf / Galatella linosyris
zu unterschiedlichen Jahreszeiten schöne Blühaspekte.
Einige bemerkenswerte Raritäten der Salzsumpfwiesen sind
Sumpf-Hundswurz /Anacamptis palustris
Gelb-Spargelerbse / Lotus maritimus
Strand-Wegerich / Plantago maritima
(www.burgenlandflora.at)

Schmetterlinge:
Dunkler Dickkopffalter / Erynnis tages
Faulbaumbläuling / Celastrina argiolus
Argusbläuling / Plebejus argus
Brombeerzipfelfalter / Callophrys rubi
Magerrasen-Perlmutterfalter / Boloria dia
Brauner Feuerfalter / Lycaena tityrus
Weisser Waldportier / Brintesia circe
Blauauge / Minois dryas
Weißfleckwidderchen / Amata phegea
Zürgelbaum-Schnauzenfalter / Libythea celtis
Rotbraunes Wiesenvögelchen / Coenonympha glycerion
(Biodiversitäts-Atlas Österreich)