Naturfoto Steiermark


See-Eben

BIOTOPE: Moor, Feuchtgebiet

SCHUTZ: Naturschutzgebiet (NSG-b 11 Moor auf der See-Eben)




November 2018

Hebalm - See-Eben - Bärofen

OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM

Karte

Isländisches Moos (Cetraria islandica) Hebalm (1400m)







Hochmoor See-Eben (1440m)


Hochmoor See-Eben (1440m), Aussichtsplattform


Hochmoor See-Eben (1440m), Schlenke - vermutlich der Rest des ehem. Schröffelsees



Moosbeere und Torfmoos (Sphagnum rubellum) im Hochmoor See-Eben (1440m)


Weg zum Bärofen, Blick nach Norden, links Ameringkogel, rechts Rappoldkogel, (1540m)


Weg zum Bärofen (1590m)


Alpen-Wacholder (Juniperus saxatilis), Weg zum Bärofen (1620m)



Bärofen (1710m)


Bärofen Gipfel (1720m)


Blick vom Bärofen nach Osten, (1720m)


Naturschutzgebiet NSG-b 11 Moor auf der See-Eben

Größe: 5.7 ha / Seehöhe: 1440 m / Naturschutzgebiet seit 1979

www.gis.steiermark.at

WIKI:
Die See Eben ist ein Sattelmoor, eine seltene Form des Moores, das eine Wasserscheide bildet.
Das Moor auf der See Eben ist Naturschutzgebiet. Dieser Schutz dient der Erhaltung des Hochmoores mit seiner charakteristischen Moorvegetation. Jede Änderung des Wasserhaushaltes, des Pflanzenbewuchses und der Bodengestaltung sind verboten.
In der See Eben befindet sich das größte Vorkommen der seltenen und geschützten Zwergbirke (Betula nana) in der Steiermark, möglicherweise sogar von ganz Österreich.
Die See Eben wird als ein wurzelechtes Hochmoor bezeichnet, welches sich aus einer Versumpfung und nicht erst über einem Niedermoor nach einer Verlandung gebildet hat. Die Torfschichte ist bis etwa vier Meter tief, der mineralische Untergrund ist sandig-tonig. Die See Eben ist im Zentrum um etwa vier Meter gegenüber dem westlichen Moorrand gewölbt. Die See Eben ist nur aus der Entfernung betrachtet flach - in der Nähe zeigen sich viele Rasenhügel (Bulten) und kleine Wasserflächen (Schlenken, Flarken). Diese Wasserflächen können eine Tiefe bis zu über einem Meter aufweisen, gemeinsam mit den Bulten (Bult-Schlenken-Komplex) machen sie ein Durchqueren des Gebietes praktisch unmöglich.
Die See Eben liegt in der südwestlichen Ausweitung des Landschaftsschutzgebietes Pack-Reinischkogel-Rosenkogel.

Naturkundemuseum JOANNEUM:
Das See-Eben-Hochmoor liegt im Süden der Hebalm an der Landesgrenze zwischen Kärnten und der Steiermark in etwa 1440 m Seehöhe nahe der Stoffhütte. Die mehr oder weniger ebene Fläche der See-Eben (Name!) ist ca. 5, 7 ha groß. Den besten Überblick auf dieses Naturschutzgebiet hat man von einem Aussichtsturm (vom Malteserorden errichtet) am Nordrand des Hochmoores.
Die See-Eben lag wie der größte Teil der Koralpe während der letzten Eiszeit im unvergletscherten (periglazialen) Raum. Auf dieser Ebene konnte sich das typisch uhrglasförmig gewölbte, etwa 0, 7 ha große Hochmoor entwickeln. Während Kärnten nur einen sehr kleinen Anteil an der ebenen Moorfläche – der sogenannten Hochmoorweite – hat, liegt der größte Teil des mit langsamwüchsigen, an Flechten reichen Fichten bestockten Randgehänges des Hochmoores sowie ein Niedermoor mit vielen Schnabel-Seggen (Carex rostrata) im Nordwesten und Westen auf der Kärntner Seite.
Die Hochmoorweite bildet einen Komplex aus größeren (trockeneren), 0,5 bis 1 m hohen hügelförmigen Erhöhungen (= Bülten oder Bulten, hauptsächlich aus Braun-Torfmoos Sphagnum fuscum, mit Preiselbeere Vaccinium vitis-idaea, Kleiner Torfbeere Vaccinium microcarpum u. a.) sowie dazwischenliegenden, netzartigen (feuchteren) Schlenken.
Auffällig ist die einzige offene, herzförmige Wasserfläche (= Blänke, „Moorauge“) im nördlichen Teil des Hochmoores sowie eine etwa 50 m östlich der Blänke liegende Schlenke, in der meist Wasser ansteht und die von einem flutenden, dunkelgrünen Teppich aus Torfmoos (Sphagnum angustifolium) bedeckt ist.
Unter Botanikern ist das See-Eben-Hochmoor vor allem wegen der großen Population der Zwerg-Birke, Betula nana, und der hier vereinzelt vorkommenden, in Österreich sehr seltenen strauchförmigen Hybride B. nana x B. pubescens s.lat. = Betula x intermedia bekannt (vgl. W. Franz 2016 in der Carinthia II).

FRANZ, 2016
Die See-Eben, 1441 m PEHR, 1926
Die See-Eben, 1441 m, stellt eine flache Kammbreitung vor, die ehemals, wie der Augenschein lehrt und wie auch alte Karten bezeugen, von einer nicht unbeträchtlichen Wasseransammlung erfüllt war. Es handelt sich offenbar um eine abflußlose Gneismulde, in der sich in einer niederschlagsreichen Klimaperiode mehr als heute stagnierendes Wasser sammeln konnte. Bis auf einen tiefen Tümpel annähernd in der Mitte ist das Becken verlandet; buntgefärbtes Sphagnetum umgibt die offene Stelle, doch gegen die nach Osten und Westen rasch abfallenden Waldränder verfestigt sich die Pflanzendecke und gestattet bei trockenem Wetter und bei etwas Behutsamkeit, bis zum Tümpel vorzudringen. An dieser Stelle ist der östlichste Standort der Betula nana in Kärnten und ihr einziger bisher bekannter Standort in Mittelsteiermark.
"In einigen verkrüppelten, jedoch fruchtenden Stämmchen auf der See-Eben 1441 m, im Nördlichen Koralpenzuge“
„Beiläufig an der Südwestecke des Moores findet sich auch als einziges bisher bekanntes Vorkommen in den Lavanttaler Alpen Betula pubescens, ebenfalls fruchtend, in einigen verkümmerten, knorrigen Sträuchern."
Pflanzen:
Zwerg-Birke (Betula nana)
und Betula nana x Betula pubescens
Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
Rauschbeere (Vaccinium uliginosum)
Moosbeere (Vaccinium oxycoccos)
Rosmarinheide (Andromeda polifolia)
Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia)
Blutwurz (Potentilla erecta)
Faden-Binse (Juncus filiformis)
Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
Alpen-Rasenbinse (Trichophorum alpinum)
Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum)