Ragwurzen - Ophrys


Ophrys insectifera

Fliegen-Ragwurz

Juni 2019 / Pleschkogel / 950m


Beschreibung:

Zierliche, ausdauernde krautige Pflanze, 15 bis 40 cm Wuchshöhe; lockerer, ähriger Blütenstand mit 2 bis 10 Blüten;
Blütezeit Ende April bis Ende Juli.

Vorkommen:

Kalkgebunden und gerne auf moosigem Untergrund; auf Magerrasen, Trockenrasen, Halbtrockenrasen, in lichten Kiefern- und Kiefern-Eichenwäldern, Laubmischwäldern (Lichtungen), an Trockengebüschsäumen, auf steinigen Hängen, ehemaligen Steinbrüchen; seltener auf Sumpfwiesen und in Flachmooren; auf sonnenexponierten oder halbschattigen, mässig trockenen bis wechselfeuchten Kalk- oder Dolomitböden.
bis in etwa 1900 m

Begleitpflanzen:

Wacholder, Berberitze, Gold- und Silberdistel, Kalkaster, Zypressenwolfsmilch, Fransenenzian, Ästige Graslilie

Rote Liste

Regional gefährdet

HUDLER, 2007:

In kalkreichen Magerrasen, lichten Wäldern und Flachmooren; in den Nordalpen und im Grazer Bergland zerstreut, sonst in den Zentralalpen selten.
teilweise geschützt

HAYEK, 1956:

An Waldrändern, sonnigen buschigen Abhängen, auf Wiesen, nur auf Kalk.
Ziemlich verbreitet durch die ganze Kette der Nördlichen Kalkalpen. In den Zentralalpen bei Murau, auf dem Puxberge bei Niederwölz, auf dem Kalkberge bei St. Lambrecht; auf dem Liechtensteinberge bei Judenburg, dem Glorietteberge bei Brück; bei Übelbach am Aufstieg vom Sängerweg zum Listkogel. Hie und da auf den Vorbergen des Lantsch, besonders im Mixnitzgraben, auf der Roten Wand und am Wege von der Bärenschütz zum Schwaigbauer bei Peggau (?). Auf dem Pleschkogel und Walzkogel bei Rein, auf dem Geierkogel, Jasen, am Fuß des Kugelberges bei Gratwein. Auf der Kanzel bei St. Gotthard, am Wege von der Ruine Gösting zum Frauenkogel, auf dem Plabutsch. Auf der Südseite des Kirchberges bei Lankowitz, dem Zigöllerkogel bei Köflach.

FRITSCH:

Am Liesingberg bei St. Michael


Juni 2022 / Pleschkogel



Mai 2018 / Pleschkogel / 950m



Juni 2022 / Pleschkogel



Weitere Belege:
Pleschkogel Westflanke südlich des Enzianhofes (ca. 900m), 8857/3 (ERNET, 2001, ERNET, SCHIPPER, TRITTHART, 2007)
Rettenegg, Heißenkogel, 8460/4 [ca. 1192 m (47°32'11,5"N, 15°48'48,85"E) (OCEPEK, 2006)
Hohenauer Ochsenhalt (KERSCHBAUMSTEINER, 1994)
Tragöß-Oberort, NSG Karlschütt, 8456/2 (DEUTSCHMANN & STEFANZL, 1986)
Fladnitz(berg), Teichalmstraße, Wiese in 1200m am SO-Abhang des Gelderkogels (STRAKA, 1978-06-25) Trockenrasen unterhalb der Ruine Gösting (KOKOL, 1974)
Ulrichsberg (bei der Kapelle) ober Stift Rein (47.14° / 15.28°) (HAFELLNER, 1976)
Auf dem Geierkogel (HAYEK, 1956)
Auf der Kanzel bei St. Gotthard (HAYEK, 1956)
Am Wege von der Ruine Gösting zum Frauenkogel (HAYEK, 1956)
Zigöllerkogel (HAYEK, 1956)
Vorderplabutsch (47.08° / 15.37°) (SCHAEFTLEIN, 1935)
In lichten Wäldern am Kalvarienberge bei Übelbach (MÜLLNER, 1900)


Ophrys holoserica

Hummel-Ragwurz

April 2024, Burgenland

Beschreibung:

Schlanke, kräftige Pflanze, 10 bis 30 cm Wuchshöhe; lockerer Blütenstand mit 2 bis 10 großen Blüten; Farbe der Sepalen und Petalen variiert von rosa bis weiß,
Blütezeit Ende April bis Mitte Juni.

Vorkommen:

Kalkgebunden; auf Magerwiesen, Halbtrocken- und Trockenrasen, grasigen Dämmen, in lichten Föhren-Eichenwäldern, Wacholderheiden und Magerböschungen; Halbtrockenrasen-Charakter
bis in etwa 900 m

Begleitpflanzen:

Helm-, und Brand-Knabenkraut, Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), verschiedenen Enzian-, Klappertopf- und Sommerwurz-Arten.

Rote Liste

Stark gefährdet

HUDLER, 2007:

In Magerrasen und verbuschten Wiesen auf kalkhaltigen Böden; in der Umgebung von Leutschach; sehr selten
vollkommen geschützt


April 2024, Burgenland


Krebskogel, Pössnitzbergstr, Miutz Pestsäule, Glanz a.d. Weinstraße (KERSCHBAUMSTEINER, 2001)
Wiesenhang beim Ausgang des Grillgrabens bei Leutschach (oberhalb Geh. "Grill"), ca. 399 m, 9358/2 (46°39'06,56"N, 15°27'25,73"E) (MAURER, 06/1988)
Schloßberg b. Leutschach, 9358 (46°39'N, 15°28'E) (ARON, 05/1983), zwischen Hubertuskapelle und Untergueß, 420m
Auf dem Rudorfkogel und in der Nähe des Schlosses von Gleichenberg (HAYEK, 1956)



Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)

Beschreibung: Pflanze 20-50 cm hoch; 2 bis 4 Laubblätter eine Grundblattrosette bildend: Stengelblätter 4 bis 7, lanzettlich; Blütenstand langgestreckt, locker, 3 bis 10-blütig; Tragblätter die Blüten überragend: Sepalen eiförmiglanzettlich, nach rückwärts gerichtet, weiß, rosa bis rot oder purpurn; Petalen kurz, schmal dreieckig, rosa bis grünlich; Lippe tief dreilappig mit Seitenlappen, letztere als spitze, behaarte Höcker ausgebildet. Mittellappen braun, stark gewölbt, fast kugelig wirkend, Spitze zurückgebogen mit großem abwärts-rückwärts gerichtetem Anhängsel; das Mal das hellbraune Basalfeld umfassend, braun mit weißlicher Umrandung.
Blütezeit Ende Juni bis Mitte Juli.
Standorte: Trockenwiesen, Gebüschränder, lichte Kiefernwälder, trockenere Stellen am Rande von Flachmooren, nur über Kalk. Bis 900 m Seehöhe.
Gefährdung Düngung, Verbuschung, Aufforstung.
Gefährdungskategorie: 1
Erhaltung und Schutz Entbuschung, Mahd im Herbst, Entfernung des Mähgutes.(KERSCHBAUMSTEINER)

Eichberg-Trautenburg Hubenfastl SSE Kreuzberg; [Quadrant 9358/2; 46°41'54"N 15°27'48"E ±500 m]; 510 m (JAKELY, KÖNIGHOFER, 06/2023)
Eichberg, (Ratzberg) unterhalb des Gehöftes (Lariweg) Nr. 50 [ca. 385 m, 9258/3 (46°42'20"N, 15°24'36"E) (MAURER, 06/1988)
Oberfahrenbach SSE Kreuzberg, Trockenwiese am S-Hang beim Anwesen vulgo Kleinwurz, 9258/4 (JAKELY & KÖNIGHOFER, 2001) 46°42'07N, 15°27'53E
Tieschen, Preguckenberg (WIESER)

Ophrys apifera ist in der Steiermark vom Aussterben bedroht (in kritischem Maße gefährdet). Es waren längere Zeit nur zwei Vorkommen bekannt. Eines lag in den Windischen Büheln ca. 2 km nördlich von Maltschach bei Arnfels im Quadranten 9358/2, das zweite in der Obersteiermark bei Mooslandl im Quadranten 8354/2. Ersteres wurde von Dr. Elisabeth STEINBUCH im Rahmen ihrer vegetationskundlichen Untersuchungen der Wiesen und Weiden in der Ost-, Süd- und Weststeiermark (STEINBUCH 1995) im Juni 1988 entdeckt. In den letzten Jahren konnten an der betreffenden Stelle nur mehr ein bis zwei Exemplare oder auch kein einziges mehr gefunden werden (550m, Kuppe am Gottscheber Weg, nahe Fam. Hernach vlg. Kleinwurz).
Inzwischen ist ein weiteres Vorkommen in der Oststeiermark bekannt geworden. Im Jahre 1997 haben Margareta LAMINGER und Maria WILFING Exemplare dieser Art in einer Wiese bei Bad Gleichenberg im Quadranten 9161/1 gefunden.
nach ZIMMERMANN & al. (1989) und KLEIN & KERSCHBAUMSTEINER (1996)
Weiters:
Eichberg, Arnfels-Eichbergweg, nahe Gehöft Sternat, Mai 2017 (iNat)


Spinnenragwurz (Ophrys sphegodes)

Beschreibung: Pflanze bis 45 cm hoch; Laubblätter breitlanzettlich; Blütenstand locker, 2 bis 10 Blüten; Sepalen grün oder weißlich; Petalen gelbgrün bis braunrot, meist randlich gewellt; Lippe braun, ungeteilt, ungehöckert bis gehöckert, basale Lippenpartie kurz bis stark behaart, Lippenspitze ausgerandet oder mit kleinem Anhängsel: das Mal graublau, meist mehr oder minder H-förmig.
Blütezeit Anfang April bis Ende Mai.
Standorte: Lichte Kiefernwälder, Halbtrockenrasen, aufgelassene Weingärten, alte Obstbaumanlagen, immer auf Kalk. Bis auf 600 m Seehöhe.
Gefährdung: Verbuschung, Düngereintrag.
Gefährdungskategorie: 1
Erhaltung und Schutz: Entbuschung. gelegentliche Mahd und Entfernung des Mähgutes (KERSCHBAUMSTEINER)

Trinkhaus-Leben, Glanz an der Weinstraße (KERSCHBAUMSTEINER, 2001)
Ehrenhausen, trockener Wiesenhang unterhalb der Wielitsch-Kapelle, 9259/4, ca. 374 m (46°42'03,03"N, 15°35'25,42"E) (MAURER, 1971)
Stainz bei Straden, Grub II, Oberkrusdorfberg (WIESER)
Straden, Marktl, Hansladamweg (WIESER)
u.m. zwischen Feldbach, Straden und Tieschen (iNat)
Weiters:
Leibnitz/Kaindorf, Buchkogel bei Muggenau, Mai 2021 (iNat)