Naturfoto Steiermark


Hörfeld

BIOTOPE: Offene Wasserfläche, Unterwasservegetation, Großseggenbestände, Schilfbestände, Pfeifengraswiesen, Gehölzkomplexe mit Grauerlen, Bruchweiden, Aschweiden, vereinzelt Fichten

SCHUTZ: Naturschutzgebiet, Natura 2000


NSG-b04 Hörfeld

Größe: 21 ha / Seehöhe: 930 m / Naturschutzgebiet seit 1987

www.gis.steiermark.at


Gebietsbeschreibung LAND STEIERMARK:
Das Hörfeld, eine Talwanne zwischen Gurktaler und Seetaler Apen, erstreckt sich von der Ortschaft Mühlen in der Steiermark entlang des Hörfeldbaches in südlicher Richtung und endet vor dem Ort Hüttenberg in Kärnten. Der Hörfeldbach bildet die Grenze. Das Hörfeld wurde in beiden Bundesländern unter Schutz gestellt; insgesamt steht eine Fläche von 112,6 ha unter Naturschutz. Der steirische Anteil des Naturschutzgebietes grenzt im Norden und Osten an landwirtschaftlich bewirtschaftete Flächen (Äcker und Mähwiesen), im Westen an bewaldete Hänge und geht im Süden in der Kärntner Anteil über.
Das Flachmoor besteht überwiegend aus Schilf- und Seggentorf. In der Torfmasse befinden sich oft ausgedehnte Wasserpolster. Zahlreich sind die Seeaugen (Quell- bzw. Kelchtümpel), auch als "Kolke" bezeichnet, die durch einen starken Quellwasserauftrieb aus dem Untergrund hervorgerufen werden.
Das gesamte Gebiet des Hörfeldes erfüllt durch seine unberührte Flora und ornithologischen Besonderheiten die Voraussetzung zur Erklärung eines Feuchtgebietes von nationaler bis internationaler Bedeutung. Laut österreichischem Moorschutzkatalog (STEINER 1992) zählt es zu den international bedeutenden Mooren Österreichs.
BIOTOPE/HABITATTYPEN:
> Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen
> Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)
> Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
> Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
> Kalkreiche Niedermoore
> Moorwälder
> Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)

BULFON, TIEFENBACH, 1993:
Das Gebiet weist eine vielfältig strukturierte, heterogene Pflanzendecke auf. Seggenriede mit der Rispensegge (Carex paniculata), in tieferen Bereichen mit der Steifen Segge (Carex elata), im Bereich des Bachbettes mit der Schlanken Segge (Carex gracilis), weit ausgedehnte Schilfbestände, Feuchtwiesen mit der Waldsimse (Scirpus sylvaticus), dem Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) und dem Blauen Pfeifengras (Molinia caerulea) wechseln einander ab. Dazwischen eingestreut und entlang des Hörfeldbaches befinden sich größere und kleinere Gehölzkomplexe mit Erlen, Weiden, Birken und Fichten. Im südöstlichen Bereich befindet sich eine kleine Fläche mit Hochmoorcharakter.

WIKI:
Das Hörfeld ist ein Moor am Beginn des Görtschitztales auf beiden Seiten der steirisch-kärntnerischen Landesgrenze. Der Großteil des Moores liegt dabei mit rund 70 Hektar auf Kärntner Seite. Das Moor ist in einer durch Gletscherschliff gebildeten Wanne entstanden und ist bis 8 m dick. Es wird vom Hörfeldbach und dem Fallgrabenbach gespeist. Es herrschen ausgedehnte Schilfbestände vor, in denen einige Seeaugen freiliegen. Am Rand des Schilfs gibt es Pfeifengraswiesen, Seggen, Weidenbüsche und Grauerlen. Einige Stellen zeigen einen Übergang zum Hochmoor an. Besonderheiten der Pflanzenwelt sind die sehr seltene Strauch-Birke (Betula humilis), der Zungen-Hahnenfuß (Ranunculus lingua) und der Wasser-Ampfer (Rumex aquaticus). Das Alpen-Laichkraut (Potamogeton alpinus) kommt im Staubereich des Abflusses vor. Das Moor ist reich an Amphibien und Reptilien und ist ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel.

TIEFENBACH, LARNDORFER, WEIGAND, 1998:
Das Hörfeld ist seit Dezember 1996 als Ramsar-Gebiet ausgewiesen, es liegt im Grenzbereich Kärnten/Steiermark. Der Kärnter Anteil am Gebiet beträgt rund 90 ha, der steirische Anteil rund 30 ha. Das Gebiet umfaßt ausgedehnte Niedermoorbereiche mit Hochmoorbildungen und kann als versumpfter Talboden charakterisiert werden. Das Moor ist durch den hohen Wasserstand und Schwingrasen nicht begehbar. Es wird daher weder land- noch forstwirtschaftlich genutzt. Ein starker Quellwasserauftrieb bewirkt zahlreiche Quell- bzw. Kelchtümpel, sog. “Seeaugen”.
Die Pflanzendecke ist heterogen und weist gefährdete und geschützte Arten auf, wie z. B. Wasserschwertlilie (Iris pseudacorus), Kleines Knabenkraut (Orchis morio), Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris).
Das Hörfeld zeichnet sich auch auf grund seiner ornithologischen Bedeutung aus. Es bietet beispielsweise der größten steirischen Brutpopulation der Wasserralle (Rallus aquaticus) einen attraktiven Lebensraum. Für die Arten Rohrschwirl (Locustella luscinioides), Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) und Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) ist das Hörfeld der bedeutendste Brutplatz Österreichs.

Schmetterlinge

ZOBODAT:

Stumpfflügel-Graseule (Mythimna impura)

Pflanzen

LAND STEIERMARK:

Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
Weißer Sumpfstendel (Epipactis palustris)
Breitblatt-Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)
Wasserschwertlilie (Iris pseudacorus)