Kanzelkogel und Admonter Kogel

BIOTOPE: Buchen-Mischwald, Flaumeichenwald, Felsstandorte

SCHUTZ: FFH 12 Flaumeichenwälder im Grazer Bergland, Natura 2000; Geschützter Landschaftsteil 1301 Felsbirnenbestand, Landschaftsschutzgebiet LS30

kompass.de/Openstreetmaps
Karte
Die trocken-warmen Südhänge rund um den Klettergarten und das kleine Natura-2000-Gebiet sind interessant und artenreich. Trotz Landschaftsschutzgebiet und nahem Natura 2000-Gebiet, wird leider der Abbau des Kanzelkogels immer weiter vorangetrieben. Der gesamte obere Bereich (ab etwa 500m) ist Sperrgebiet. Diverse Schutthalden an der Nordseite der Kogel sind stark mit Neophyten durchsetzt.
Das ehemals extrem artenreiche Biotop (625 Pflanzenarten nach MAURER, 1958) wird leider zusehends verkleinert und viele Arten - darunter auch sehr seltene und vollkommen geschützte - sind inzwischen am Verschwinden.


FEBRUAR 2024

Admonter Kogel - Kanzelkogel


Admiral (Vanessa atalanta)


Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)


Huflattich (Tussilago farfara)


Hügelveilchen (Viola collina)


Sand-Schaumkresse (Arabidopsis arenosa)


Stängellose Schlüsselblume (Primula vulgaris)


Mauereidechse (Podarcis muralis)


APRIL 2023

Admonter Kogel - Kanzelkogel


Tagpfauenauge (Inachis io)


Kronwicken-Dickkopffalter (Erynnis tages)


Vogel-Nestwurz (Neottia nidus-avis)


Mauerfuchs (Lasiommata megera)



Aurorafalter (Anthocharis cardamines)


C-Falter (Polygonia c-album)


FEBRUAR 2023

Admonter Kogel - Kanzelkogel


Admiral (Vanessa atalanta)


Buchs-Kreuzblume (Polygala chamaebuxus)


Huflattich (Tussilago farfara)


Trockenwald am Weg zum Kanzelkogel


Breite Zubringerwege zum Steinbruch


Japanischer Eichenseidenspinner (Antheraea yamamai), Kokon


AUGUST 2020

Admonter Kogel


Gelbe Luzerne (Medicago falcata)


Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens)


Rotkelch-Nachtkerze (Oenothera erythrosepala)


Landkärtchen (Araschnia levana)


Mauerfuchs (Lasiommata megera), Türkenschanze (440m)


Berglauch (Allium montanum), Türkenschanze (440m)


MAI 2020

Türkenschanze und Admonter Kogel



Akelei (Aquilegia) Hybride, nahe Steinbruchgelände (480m)


Akelei (Aquilegia) Hybride, nahe Steinbruchgelände (480m)


Flaumeiche (Quercus pubescens), nahe Steinbruchgelände (480m)


Flaumeiche (Quercus pubescens), männliche Blüten, Türkenschanze (440m)


Flaumeiche (Quercus pubescens), Türkenschanze (440m)


Österreichische Schwarzwurzel (Scorzonera austriaca), Türkenschanze (440m)


Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Türkenschanze (440m)


Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum), Türkenschanze (440m)


Salomonssiegel (Polygonatum odoratum), Südosthang (430m)

APRIL 2020

Türkenschanze und Admonter Kogel


Zimbelkraut (Cymbalaria muralis), Klettergarten (360m)


Kugel-Fransenhauswurz (Jovibarba hirta), Klettergarten (370m)


Österreichische Schwarzwurzel (Scorzonera austriaca), Klettergarten (370m)


Nickendes Leimkraut (Silene nutans), „Türkenschanze" (440m)


Kornelkirsche (Cornus mas), „Türkenschanze" (440m)


Buchs-Kreuzblume (Polygala chamaebuxus), „Türkenschanze" (440m)


Plateau der „Türkenschanze" (440m)



Blick von der „Türkenschanze" (440m)


Tafel Natura-2000-Gebiet


Forststraße am Admonterkogel (450m)


Turmgänsekresse (Pseudoturritis turrita)



Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)


Zwischen Kanzelkogel und Admonterkogel (470m)


Zwiebel-Schaumkraut (Cardamine bulbifera), Admonterkogel (570m)


Am Admonterkogel (570m)


Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Admonterkogel Südostseite (440m)


Am Fuße des Klettergartens


Infotafel am Fuße des Klettergartens

OKTOBER 2016

Admonter Kogel - Kanzelkogel


Am Kanzelkogel, Ende des begehbaren Wanderweges (510m)


Am Admonterkogel (570m)



Forststraßen und Schutthalden, Nordseite des Admonterkogels



Götterbaum (Ailanthus altissima), Nordseite des Admonterkogels


Admonter Kogel und Kanzelkogel vom Jungfernsprung 2017


Blick auf den Admonter Kogel vom Plabutsch 2015


Blick auf den Admonter Kogel vom Plabutsch 2010



Natura 2000 - Flaumeichenwälder im Grazer Bergland

www.gis.steiermark.at


LAND STEIERMARK, Gebietsbeschreibung:
An der linksufrigen Talenge der Mur zwischen Gratkorn und Graz begegnen einem, nicht zu übersehen, einige locker bewachsene Felspartien auf zwei kleinen Kogeln. Es sind dies der 566 m hohe Admonter Kogel (nordwestlich von Andritz bzw. Graz, aber noch im Grazer Stadtgebiet) und die sogenannte Kanzel mit 615 m Seehöhe (westlich des Admonter Kogels, bereits auf Gratkorner Gemeindegebiet). Unter der Grazer Stadtbevölkerung ist die größte Felspartie des Admonter Kogels als “Grazer Klettergarten” bekannt und wird von einigen Grazern auch als solcher genutzt. Am oberen Ende dieses Klettergartens befindet sich ein kleines Plateau, das nicht nur so mancher romantischer Begegnung Platz bot, sondern auch einen guten Blick über weite Teile des Grazer Beckens ermöglicht und nicht von ungefähr “Türkenschanze” heißt.
Geologisch zählt das Gebiet zum Grazer Paläozoikum, es stehen überwiegend Schichten der Dolomitsandstein-Folge an. Die dominierenden Bodentypen sind: Protorendsina, Rendsina und Kalkbraunerde. Der Großteil des Gebietes wird von xerothermen Vegetationskomplexen gebildet, die von Flaumeichen dominiert werden, diese sind von Buchenwäldern des Mitteleuropäischen Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) umgeben.
Diese auszeichnenden mitteleuropäischen, wärmeliebenden Eichenmischwälder kommen auf basenreichen Sonnenhängen vor. Es handelt sich um eher kleinflächig ausgebildete Waldbestände. Die Baumschicht wird von der Flaumeiche dominiert. Weitere Vertreter dieser Wälder sind der Echte Mehlbeerbaum, die Rotbuche und der Waldkiefer. Die Strauchschicht ist gut entwickelt und enthält viele wärmeliebende Arten wie die Gewöhnliche Felsenbirne oder den Blutroten Hartriegel. Die Krautschicht wird von hochwüchsigen Kräutern und Hochstauden gebildet wie die Rispige Graslilie oder der Schwalbenwurz. Diese wertvollen Eichenmischwälder sowie das Vorkommen von Orchideen-Buchenwäldern und Trespen-Schwingel-Kalktrockenrasen gaben Anlass, dass Gebiet 2006 zum Europaschutzgebiet zu erklären.<

mittlere Seehöhe: 430m
Fläche: 5 ha
Naturschutzgebiet seit 2002

BIOTOPE/HABITATTYPEN:
> Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)
> Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion)
> Pannonische Flaumeichen-Wälder
> Lückiges pannonisches Grasland (Stipo-Festucetalia pallentis)


Schmetterlinge


HOFFMANN/KLOS, 1913
Großer Eisvogel (Limenitis populi)
Eschen-Scheckenfalter, Maivogel (Euphydryas maturna)
Gelbwürfeliger Dickkopffalter (Carterocephalus palaemon)

Pflanzen


Trockenrasenkatalog HOLZNER, 1986:
Kanzelkogel bei Graz
Steppenheide-Flaumeichenwald auf den steilen Hängen und Felsterrassen (S,SW), („Quercetum pubescentis graecense”); mosaikartige Felstrockenrasen und Flaumeichengebüsch auf Dolomitschotter.

HUDLER, 2007
Dingel (Limodorum abortivum) - Admonter Kogel; vollkommen geschützt - sehr selten, stark gefährdet
Karpaten-Spierstrauch (Spiraea media) - Kanzel bei Graz; vollkommen geschützt
Färber-Meier (Asperula tinctoria) - auf der Kanzel bei Graz; vollkommen geschützt - selten
Perückenstrauch (Cotinus coggygria) - An trocken-warmen, felsigen Hängen der Kanzel bei Graz, kalkliebend; sehr selten, Wärmezeitrelikt; vom Aussterben bedroht!
Kronen-Kronwicke (Coronilla coronata) - Admonterkogel in Graz

HEBER, 2002
Die Flaumeichenbestände am Admonter Kogel im Norden von Graz gehören zu den vielfältigsten, bizarrsten und seltensten Pflanzengesellschaften der Steiermark. Sie stellen wärmeliebende Sonderstandorte dar und sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzenarten, die in der Steiermark gefährdet bzw. sehr selten sind. Der Verbreitungs-Schwerpunkt vieler dieser Arten liegt in Süd- oder Südosteuropa.
> Cephalanthera damasonium
> Cephalanthera rubra
> Convallaria majalis
> Epipactis atrorubens
> Epipactis helleborine
> Epipactis microphylla
> Genista pilosa
> Gentianopsis ciliata
> Jovibarba hirta
> Limodorum abortivum
> Linum flavum
> Listera ovata
> Neottia nidus-avis
> Ophrys insectifera
> Platanthera bifolia
> Pulsatilla pratensis (subsp. nigricans)

Gesamte Liste

ZIMMERMANN, u.a., 1986
Gelber Lein (Linum flavum)

MAURER, 1984
Weidenblättriger Alant (Inula salicina)

HACHTMANN, 1958
Gelber Lein (Linum flavum) - Klettergarten am Admonter Kg. zwischen Andritz und Kanzel Kg. (47.11° / 15.39°)

MAURER, 1958
Elsässer Sommerwurz (Orobanche alsatica)
Purpur-Klee (Trifolium rubens)
Gewöhnliche Fransenenzian (Gentianopsis ciliata)
Gift-Lattich (Lactuca virosa)
Essig-Rose (Rosa gallica)
Gebirgs-Rose (Rosa pendulina)
Frühlings-Enzian (Gentiana verna)
Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia)
Alpenaurikel (Primula auricula)

weiters:

- Buchenmischwald, in Süd- bis Nordwestlagen: Hecken-Wicke (Vicia dumetorum), Süd-Mariengras (Hierochloe australis), Echte Steinsame (Lithospermum officinale), Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbífera), Schwärzende Platterbse (Lathyrus niger)
- in Rinnen am Südhang: Salbei-Sommerwurz (Orobanche salviae)
- nur in Nordwestlage: Kriechende Netzblatt (Goodyera repens), Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium), Dreiblättrige Baldrian (Valeriana tripteris), Moos-Nabelmiere (Moehringia muscosa), Kleb-Kratzdistel (Cirsium erisithales), Gelber Eisenhut (Aconitum Lycoctonum), Wiesenrauten-Muschelblümchen (Isopyrum thalictroides) (besonders im Pailgraben)
- auf frischen Böden in Nordlage: Alpen-Hexenkraut (Circaea alpina), Violette Stendelwurz (Epipactis purpurata)
- Pailgraben: Walderbsen-Wicke (Vicia oroboides), Wald-Gelbstern (Gagea lutea), Taubenkropf (Silene baccifera), Sumpf-Pippau (Crepis paludosa), Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
- an der Quelle am Fuße des Südhanges: Wiesen-Alant (Inula britannica), Flügel-Braunwurz (Scrophularia umbrosa)
- an Waldwegen auf Belvedere-Schotter: Niederliegende Johanniskraut (Hypericum humifusum)
- auf Holzschlägen in Nord- bis Nordostlagen: Nickende Distel (Carduus nutans)

HAYEK, 1956
Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera) - Auf der Kanzel bei St. Gotthard
Dingel (Limodorum abortivum) - Am Admonter Kogel bei St. Gotthard (MALY)

MAURER, 1953
Gelber Lein (Linum flavum) - Plateau der Türkenschanze

EGGLER, 1948
Das Quercetum pubescentis graecense, eine Reliktgesellschaft der illyrischen Vegetation aus der postglazialen Wärmezeit, stockt bei Graz auf dem Göstinger Berg und im Zuge des Kanzel- und Admonter Kogels auf südexponierten, ziemlich steilen Hängen. Die Flaumeichenbestände befinden sich nordwestlich von Graz an zwei durch den Lauf des Murflusses getrennten Stellen, nämlich am Südhang des Göstinger Berges und auf den Südhängen im Zuge des Kanzel- und Admonter Kogels.

EGGLER, 1934
Braunrote Taglilie (Hemerocallis fulva) - am Rande des Flaumeichen-Mischwaldes von St. Gotthard-Weinzödl

Assoziationscharakterarten:

- Flaumeiche (Quercus pubescens);
- Elsbeere (Sorbus torminalis);
- Filz-Steinmispel (Cotoneaster tomentosus);
- Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia);
- Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum);
- Sichelblättrige Hasenohr (Bupleurum falcatum);
- Berg-Kronwicke (Coronilla coronata);
- Berg-Leinblatt (Thesium bavarum);
- Berg-Aster (Aster Amellus)