Gesäuse - Scheibenalm - Kaiserau


BIOTOPE: Felsspaltenvegetation, Schuttfluren, alpinen Matten, Zwergstrauchgesellschaften, Latschenfelder, Almböden, Kalkmagerrasen, Auwald, Lärchen-Zirbenwald u.a.

SCHUTZ: Nationalpark Gesäuse; Natura 2000 - Ennstaler Alpen / Gesäuse; Naturschutzgebiet NSG-a01 Gesäuse und anschließendes Ennstal; Landschaftsschutzgebiet (LS 16 Ennstaler und Eisenerzer Alpen)


+ Vorkommen zahlreicher Endemiten und seltener Arten, z.B. Augsburger Bär


www.gis.steiermark.at
Karte

JUNI 2024:

Johnsbach - Niederscheibenalm



Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendula)




Augsburger Bär (Arctia matronula)



Feuerlilie (Lilium bulbiferum)




Kugelknabenkraut (Traunsteinera globosa)




Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus)



Rotes Waldvöglein (Cephalanthera rubra)



Rotklee-Bläuling (Cyaniris semiargus)







(Großes) Fünffleck Widderchen, Klee-Widderchen



Brauner Bär (Arctia caja)




Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina)



Pyrausta coracinalis



Großes Zweiblatt (Neottia ovata)



Brand-Knabenkraut (Neotinea ustulata)



Wohlriechende Händelwurz, weiße Form (Gymnadenia odoratissima)




Fuchs´sche Fingerwurz (Dactylorhiza fuchsii)



Silberfleck-Perlmuttfalter (Boloria euphrosyne)



Pantherspanner (Pseudopanthera macularia)




Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis)




Weißbindiges Wiesenvögelchen(Coenonympha arcania)




NSG-a01 Gesäuse und anschließendes Ennstal bis zur Landesgrenze

Größe: 14.417 ha / Seehöhe: 410-2.224m / Naturschutzgebiet seit: 1958

Gebietsbeschreibung LAND STEIERMARK:
Das NSG „Gesäuse und anschließendes Ennstal bis zur Landesgrenze“ ist das älteste Schutzgebiet des Landes Steiermark. Dadurch wurde der Bau des Kraftwerks Kastenreith verhindert.

Nationalpark Gesäuse - Natura 2000 Ennstaler Alpen / Gesäuse
Das gesamte Gebiet beherbergt eine große Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen, Pflanzen und Tieren. So prägen hier verschiedenste Waldtypen, Kalkfels-, und Schuttfluren, Kalktuffquellen, Legbuchengebüsch, Höhlen und Niedermoore die Landschaft. Auch Fledermäuse, über 50 Brutvogelarten, darunter Adler und Weißrückenspecht, Insekten wie zum Beispiel der Alpenbock und unter den Orchideen der Frauenschuh kommen hier vor. Dies ist aber nur ein kleiner Auszug aus dem Artenreichtum des Gesäuses. 2002 erfolgte die Gründung des Nationalparks, 2006 wurde das Gebiet zum Europaschutzgebiet erklärt.
Eine Besonderheit der Ennstaler Alpen sind die großen Höhenunterschiede auf kleinstem Raum. So ziehen viele Schutthalden aus dem subalpinen Bereich bis hinunter ins Tal. In den tieferen Lagen bildet sich eine besondere Schuttflur mit dem seltenen Raugras. Eine gefährdete Schönheit im Gesäuse: Die Zierliche Federnelke. Weitere wichtige Lebensräume:
• Alpine und subalpine Heiden
• Alpine und subalpine Kalkrasen
• Artenreiche montane Borstgrasrasen
• Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
• Magere Berg-Mähwiesen
• Übergangs- und Zwischenmoore
• Kalkreiche Niedermoore
• Kalk- und Kalkschieferschutthalden der montanen bis alpinen Stufe
• Karrenpflaster und Karrenfelder
• Nicht touristisch erschlossene Höhlen
• Hainsimsen-Buchenwald
• Waldmeister-Buchenwald
• Subalpiner Buchenwald mit Ahorn und Bergkampfer
• Orchideen-Buchenwald
• Bodensaure Fichtenwälder
• Kalktuffquellen
• Schlucht- und Hangmischwälder
• Lärchen-Zirben-Wälder
• Schlucht- und Hangmischwälder
• Restbestände von Erlen- und Eschenwäldern an Fließgewässern

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Anhang II und Anhang IV – Arten im Gesäuse
Apollofalter (Parnassius apollo, Parnassius mnemosyne), Ameisenbläuling (Maculinea arion), Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria) Gelbringfalter (Lopinga achine) und Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) Im Nationalpark Gesäuse wurden bisher 6 geschützte FFH-Tagfalterarten festgestellt. Gelbringfalter (Lopinga achine) und Goldener Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) galten in der Erstuntersuchung (KOSCHUH 2010) noch als verschollen, wurden aber mittlerweile nachgewiesen und werden aktuell auf deren Erhaltungszustand überprüft (KOSCHUH in Vorbereitung). Den günstigsten Erhaltungszustand „A“ im Gebiet hat der Apollofalter (Parnassius apollo), der in strukturreichen Felsflanken und Lawinenrinnen nördlich der Enns vorkommt.

FRAUENSCHUH (Cypripedium calceolus) > Erhaltungszustand: B
Der Frauenschuh ist unsere größte und schönste Orchidee und wächst im Gesäuse in lichten, standortgerechten Waldbeständen in Talnähe. Neben einzelnen Vorkommen im Ennstal birgt die Johnsbach - „Zwischenmäuerstrecke“ von Silberreith bis Bachbrücke die größten Cypripedium-Bestände, vor allem im Umkreis des Langgrieses. Wegen der Attraktivität der Pfl anze und ihrer Nähe zum Wanderweg ist sie nicht nur lokal durch dichte FichtenAuff orstungen, diverse Straßenerweiterungen und durch Witterschutt, der vom Straßenbankett fehlgeleitet wird, gefährdet. Auch menschliches Fehlverhalten bis hin zu illegalen Raubgrabungen kann die Bestände dezimieren (PRENNER 2006). In den Wuchsgebieten des Frauenschuhs wird daher besonderes Augenmerk auf die Aufl ichtung von Fichtendickungen und auf verstärkten Nationalpark-Aufsichtsdienst gelegt. Wegen ihrer hohen Ansprüche an den Standort kann die Orchidee auf Dauer nur in einem intakten Naturwaldhabitat überleben.