Parnassius apollo

Roter Apollo oder Apollofalter

Europarechtlich streng geschützt nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), sowie weltweit geschützt nach dem Artenschutzabkommen von Washington

Lebensraum:
In voll besonnten Felslandschaften, die mit der Nahrungspflanze der Raupen, dem Weißen Mauerpfeffer (Sedum album), bewachsen sind. Gerne in mit Felsen durchsetzten, beweideten Magerrasen, auf alpinen Geröllhalden, Felsabbruchkanten und auf steilen Felshängen; standorttreu!
In Höhen bis knapp 2000m.
Flugzeit:
In einer Generation von Ende Mai bis Ende August
Nahrungspflanzen:
Weißer Mauerpfeffer (Sedum album), seltener auf Großer Fetthenne (Sedum telephium ssp. telephium) und Felsen-Fetthenne (Sedum rupestre).
Rote Liste: Ö: Gefährdet (Kat. 3); ST: In allen Landesteilen stark gefährdet durch den Menschen (Kat. 2)

HABELER:
Derzeit nur im Schöckelgebiet regelmäßig zu beobachten, früher auch am Schloßberg, unter der Ruine Gösting und im Annengraben. Die Südgrenze der Verbreitung in der Steiermark verläuft vom Westen her über den Ulrichsberg beim Stift Rein und den Hängen im Arzwaldgraben bei Waldstein - ehemals auch bei Deutsch-Feistritz ober dem Murkraftwerk der Steeg - zum Schöckel. Sie setzt sich nach Osten fort über die Raabklamm, die Weizklamm und den Patscha mit dem vorläufig letzten bekannten Vorkommen am Zetz bei Weiz.
Hauptsächlich auf sonnigen, felsdurchsetzten Hängen, meist einzeln. Frühestes Funddatum 25.6., Hauptflugzeit Juli, einzeln noch bis 15.8.
Annengraben; Novystein, felsige Kammregion 890 m, Schöckel, Loregg am westl. Schöckel 900 m, Steingrabenschlag 950 m, Schöckel-Südflanke 900 bis 1100 m, Seilbahntrasse 900 bis 1050 m.

GEPP, HABER, LANGS 2008:
Der Apollo ist eine Charakterart kalkhaltiger lichter besonnter Felsbiotope, wo seine Raupen auf Großer Fetthenne und auf Weißer Fetthenne fressen. Einst kam die Art sogar auf dem Grazer Schlossberg vor. Die Populationen im steirischen Randgebirge auf Großer Fetthenne dürften infolge Verbuschung, Aufforstung und Aufgabe der Weidenutzung erloschen sein. Weitere Vorkommen im Grazer und Weizer Bergland sind geschrumpft. In den Nördlichen Kalkalpen gibt es noch zahlreiche vitale Populationen auf Weißer Fetthenne in großflächigen Felshabitaten mit Schutthalden.
Die Eiablage findet bevorzugt auf oder in der Nähe von hageren Pflanzen die auf anstehendem Fels wachsen statt. Eine Verzahnung mit Schutthalden bzw. Lawinenschneisen erscheint günstig, da die Raupen hohe Luftfeuchtigkeit und die Falter hier ein reiches Nektarangebot finden. Die Flugperiode reicht je nach Standort und Witterung von Ende Mai bis Ende Oktober.




August 2022 / Häuslalm, Hochschwabgebiet / 1450m




Juli 2023 / Niederalpl / 1350m

Weitere Vorkommen: Tauplitz, Rosskogel; Polster, Leobnerhütte; Eisenerzer Reichenstein; Salza.


Nigritella rhellicani aggr.

Gewöhnliches Kohlröschen / Österreich-Kohlröschen


Juli 2019 / Trenchtling / 1760m



Beschreibung:

Wuchshöhe 10 bis 20 cm, Stängel kantig, Laubblätter linealisch, Blüten violettstichig dunkelrot bis schokoladebraun

N. austriaca meist heller als N. rhellicani; nach Vanille duftend, Ähre kegelförmig bis halbkugelig (N. austriaca breiter als hoch, N. rhellicani höher als breit); N. rhellicani wird fremdbestäubt, N. austriaca pflanzt sich durch Selbstbestäubung fort;
Blütezeit Juni bis August (N. austriaca blüht 1-2 Wochen vor N. rhellicani)

Vorkommen:

Zerstreut bis selten, vorwiegend in Kalkgebieten, oft gruppenweise auf alpinen Magerrasen oberhalb 1200 m

Andere Bezeichnungen:

Schwarzes Kohlröschen, Schwarzes Männertreu, Rhellicanus-Kohlröschen

Rote Liste

Nigritella austriaca: Vorwarnliste, im westlichen Alpengebiet gefährdet.
Nigritella rhellicani: Nicht gefährdet

HUDLER, 2007:

N. nigra: teilweise geschützt; Kalkmagerrasen
N. rhellicani: teilweise geschützt; in alpinen Magerrasen; Dachsteingruppe, Totes Gebirge, westl. Zentralalpen; zerstreut bis selten




Juli 2023 / Brandkogel





2017-2023 Naturfoto Steiermark | Burkhard Leitner